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17. Oktober, 2021 By Heidi Lampret

Keine Angst vor der Angst – Meine Podcast Premiere

Herbstzeit ist Kaputzenpullizeit, Zeit zum Loslassen, Zeit für herrlichen Buntstifteduft für Schulkinder, schillernd gedeckte Farben in der Natur. Herbstzeit ist aber auch Zeit des Nebels, der Unklarheit, der abnehmenden Sonnenstunden. Nicht nur die Jahreszeit kann uns Menschen vor schwierige Herausforderungen stellen. Falls auch du dich manchmal krank vor Sorge fühlst, deine Traurigkeit und kreisenden Gedanken Überhand nehmen, bist du hier richtig. Heute gibt es Audio-Input für dich! Ich durfte ein Beitrag eines brandneuen Podcasts sein: Keine Angst vor der Angst (sponsored by Lasea) [unbezahlte Werbung]!

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I am back! Long time – no see. Herausfordernde Zeiten meines Lebens lassen mich auf einen ganz alten Verhaltensmodus meines Persönlichkeitsrepertoires zurückgreifen: Einigeln, Rückzug, bloß niemanden belasten. Mein Geständnis für Heute. Es gibt aber auch viele tolle Strategien, die ich mir seit meiner einschneidenden Angststörung vor vielen Jahren aneignen durfte, sodass ich heute viel gestärkter, klarer und liebevoller durch Lebenskrisen reise. Das Jahr war verrückt, turbulent, wunderschön, tief, aufwühlend, extrem, am Rande des Wahnsinns, arbeitsintensiv, voller schöner Babymomente, Baustellenstaubig und und und. Dazu aber an anderer Stelle mehr. Versprochen! 🙂 Ich hatte die Ehre und Freude im Sommer meine Erfahrungen mit Angst im Zuge eines Podcast Interviews für Keine Angst vor der Angst (sponsored by Lasea) [unbezahlte Werbung] zu teilen. Hör selbst! Ich freu‘ mich auf dein Feedback!

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–> Hier geht’s zum Podcast:

Weitere Möglichkeiten:

  • https://keine-angst-podcast.podigee.io/

  • https://podcasts.apple.com/us/podcast/keine-angst-vor-der-angst/id1585367338?l=de

  • https://podcasts.google.com/feed/aHR0cHM6Ly9rZWluZS1hbmdzdC1wb2RjYXN0LnBvZGlnZWUuaW8vZmVlZC9tcDM

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Es gibt Momente im Leben, die rauben dir den Atem. Es passiert oft wenig gravierendes, aufwühlendes im Außen. Dennoch: Du wachst schweißgebadet auf, machst dir Gedanken über die banalsten und dennoch in deinem Kopf bahnbrechend düstersten Dinge. Du bist unfähig Menschen zu treffen, deine Konzentration schwindet, du nimmst körperliche Reaktionen wahr (schwitzen, Druck, ein Gefühl von Schwere, Müdigkeit, Nervosität), du versuchst deinen Zustand vor Freunden, Familie und Arbeitskollegen zu kaschieren, du empfindest ein Gefühl von Sinnlosigkeit, stellst alles in Frage und kommst bis zum Ende des Tages auf keinen wirklich grünen Zweig? Kennst du? Dann solltest du dringend reinhören! Ich freue mich über dein Feedback und über einen Kommentar. Du bist hier im circle of trust, glaub‘ mir. Mit Angststörungen, Erschöpfung, Depression habe ich Erfahrung. Du auch? Hör rein und erfahre mehr über meine tiefe Krise vor knapp 10 Jahren, meine wesentlichsten Auslöser, Erkenntnisse, Erfahrungen und Worte an mein früheres Ich. Ich freu‘ mich über deinen Beitrag!

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Alles Liebe – Lady Cupcake/Heidi

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5. August, 2020 By Heidi Lampret

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

…ein Buch, dass mich vor knapp sechs Jahren erreicht hat. Nicht zufällig, steckte ich doch noch mittendrin in der Bearbeitung meiner Angststörung. Zugegeben, sehr konfrontierend. So bin ich nunmal. Es gibt diesen analytischen Teil in mir, der die Welt verstehen möchte, um dem damals schier unbändigen Gefühlschaos sehnlichst Antworten zu liefern.

Bronnie Ware – Autorin von „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ (engl. „The Top Five Regrets of the Dying“) – schildert sehr lebensnah und autobiographisch ihr Sein als Palliativpflegerin. Für mich zeigt sie sich außerdem als stark mit dem Mangel identifizierte Lebenskünstlerin, die zwar von der Hand in den Mund lebt, durch die Begegnungen mit diesen außerordentlich gelebten Menschen, die den letzten Weg in ihren eigenen vier Wänden und vertrauter Atmosphäre mit Bronnie begehen, bewusst erkennt, worum es eigentlich geht in diesem Leben in Materie und die Erkenntnisse wunderbar in ihr Sein integriert. Die 5 Dinge dabei liebevoll in ihr Tagesbewusstsein integrierend. Pure Inspiration und Lebendigkeit, inmitten all des Sterbens. Denn über die Beschäftigung mit dem Tod kommen wir alle dem Leben näher. Mein Credo! Leseempfehlung hiermit klar ausgesprochen.

Was sind nun die big five, die wir in diesem schönen Leben integrieren dürfen?

  1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.

    Kennst du, oder? Hast auch du eben genickt? Ich in jedem Fall! Wie oft, hast du schon deine eigenen Bedürfnisse hinter die anderer gestellt? Wie oft warst du der Meinung, deine Meinung wäre weniger wichtig oder intelligent, als die anderer? Wie oft hast du dich kleingeredet, deine Gefühle verdrängt? Die Frage ist im Grunde: Wozu tust du das? Ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, das dringende Gefühl geliebt und akzeptiert zu werden vom Gegenüber so viel wichtiger, als wirklich ehrlich DEINE Wahrheit zu leben? Fragen über Fragen. Ich kenne den Zwiespalt zu gut; das üble Gefühl in der Bauchgegend und ein Kopf, der doch logisch simulierend die beste Handlungsvariante ausspuckt. Egal, ob dir grad Kindheitsbegebenheiten einfallen, ein diplomatisches „Ja, ja, schon okay. Geht mir gut mit dieser Entscheidung“ im Businessmeeting, oder im partnerschaftlichen/ freundschaftlichen Gespräch. Hat dein Gegenüber nicht die Wahrheit verdient? Hast du selbst nicht die Wahrheit verdient? Wenn dein Gegenüber, deine Herde, die Wahrheit nicht verträgt, bist du dann überhaupt im richtigen Film??

  2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.

    Oh yes, yes, YESSSS! Glücklicherweise hat mich nach mehreren Breakdowns, dem heftigsten Timeout 2011/2012, dann letztes Jahr endgültig die Energie verlassen. Ich präsentiere: Die Ära des Seins, der liebevollen Hingabe an mich selbst, der dringend nötigen Kapitänsmützenübergabe von Ego an Intuition, der Selbstliebe, des Lebens der eigenen Wahrheit. Die 16 Stunden Arbeitstage haben ein Ende und retrospektive muss ich mich fragen wozu ich das A) überhaupt getan habe und B) woher ich die Kraft dafür nahm. Frag‘ auch du dich, ob es wirklich das fehlende Geld wäre, der mangelnde Urlaub, die kleiner Wohnung, „nur“ ein Auto statt zwei, die dich so hart schuften lassen oder bist es DU selbst? Definierst du deinen Wert über mehr, mehr, mehr? Glaubst du durch Leistung ein besserer/ wichtigerer/ erfolgreicherer Mensch zu sein? Macht dich richtig hart arbeiten glücklich?

  3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.

    Tiefes, entspanntes Seufzen macht sich gerade in mir breit. Ein Atem, der tief in untere Chackraregionen vordringt. Zufriedenheit und Dankbarkeit, denn ich bin bei Weitem nicht durch mit meinen Lebens- und Lernprozessen. Sonst wäre ich wohl kaum weiterhin in der Materie. Aber dennoch startete mein starker Hang zu Konversationen mit echten Gefühlen in echten Alltagsszenarien schon vor vielen Jahren. Das macht mich froh und bestärkt mich, diesen Weg weiter zu gehen. Die Panikattacken sind weg, das ständige Schwitzen, der stumpfe Druck im Brustkorb gehören der Vergangenheit an. Merke: Alles was sich nicht ausdrückt, drückt sich ein! Mein Gefühls-Wahrheitsradar springt schnell an. So mutiert mein wohltuendst integriertes Todesbewusstsein nur dann wieder zur Todesangst, wenn die Schwingungsfrequenz meiner Mitmenschen, Arbeitsumgebungen und generell meiner Umwelt (ob durch 5G, Elektrosmog, Niederfrequenzexperimente udgl.) nicht passt. In solchen Fällen darf ich sofort reagieren, adaptieren, verlassen, anpassen; Gefühle und Bedürfnisse offen artikulieren und plötzlich ist meine liebevolle Realität wiederhergestellt.

  4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.

    Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt. Aber sterben geht leichter, wenn nur ein Freund an deiner Seite ist und dein Hand hält. So erinnere ich mich – sinngemäß paraphrasierend wiedergegeben – an eine schöne Schlüsselszene in „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupery, als der kleine Prinz in der Begegnung mit dem Fuchs wichtige Lektionen zum Thema Vertrauen und Freundschaft verinnerlicht. Für mich mitunter eine der schönsten Geschichten der Welt. Freunde wissen, wer du wirklich bist….und bleiben trotzdem. Wem zeigst du auch deine heikelsten Persönlichkeitsanteile, deine dunkelsten Farben deines Charakters? Wem vertraust du die bittersten Handlungen deiner Daseinsgeschichte an? Gemeint sind hier (nicht nur) die Partyfreunde. Die sind schon auch enorm wichtig, um Leichtigkeit und Ausgelassenheit; die Buntheit dieses bittersüß-verrückten Lebens zu feiern. Vielmehr geht es um die ECHT-ZEIT mit den zwei, drei oder vier Menschen in deinem Leben, mit denen du das Gefühl hast von Quantensprung to go! Wie viel Zeit nimmst du dir für die Freunde, wo es weniger um Lästern, Eitelkeit, Drama, Niederfrequenz-Geschwafel eines ach so schweren Lebens, sondern mehr um Freude, Lebendigkeit, Begeisterung; das Finden EURER Bestimmung geht, das Erkennen und Beliebäugeln eurer Seelenessenz? Ich darf mich glücklich schätzen, ein paar dieser magischen Menschen zu meinen engsten vertraut-geliebten Menschen zählen zu dürfen. Der Rest darf weg. Was bleibt sind ein paar schöne Seelen und reichlich Zeit fürs Menschsein. Ich hoffe du bist auch schon fündig geworden?

  5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt glücklicher zu sein.

    Jetzt mal ehrlich: Wie glücklich lebst du auf einer Skala von 1 – 10? Ist dir bereits klar, dass glücklich SEIN eine tägliche Entscheidung ist? Und bitte nicht bloß, wenn wieder einer stirbt, du fassungslos aus der Lebensrolle fällst, weil sterben halt einfach noch immer nicht Usus ist! Sterben ist was für andere? ERROR – Fehlanzeige! Als Sängerin in Kärnten habe ich schon an mehreren Hundert Beerdigungen teilgenommen. So oft habe ich gespürt, dass unsere Totenkultur merkwürdig, skurril und eigentlich gar nicht vorhanden ist. Nach dem Sarg in die Tiefe gleiten lassen, ein paar Weihwasserspritzern, Erdkrümelschaufeln und roten Rosen mit schwarzer Seidenschleife folgen Kreuzzeichen und Totenmahl. Und danach die obligatorischen Witze an der Theke, ein paar Kurze (Shots) an der Bar und Jammern über schlechte Bezahlung, sch*** Politik, unglückliche Ehepartner und….so wenig Seelentalk über die Person, die die Dimension gewechselt hat. Am Montag drauf folgen wir wieder unserer Alltagsroutine und das war’s mit gescheiten Sprüchen like „Man lebt nur ein Mal“, klugen Vorsätzen, das Leben nun intensiver zu spüren, zu leben, wahrzunehmen. Das am Grab noch so laut wahrgenommene Ticken der eigenen Lebensuhr; es wird wieder überlagert mit Alltagslärm. Ach könnte die Welt doch nur einen Tag ruhig sein; stillstehen, damit wieder Raum wäre für Gehörschmaus beim morgendlichen Vogelgezwitscher, beim Lachen eines Kindes am Spielplatz vor der Arbeit, beim eigenen Herzschlag (!). Ach könnte wieder Raum sein für ein tägliches „Ich bin glücklich!“….ohne wenn…ohne aber…Keine Kausalitäten, nur glücklich sein als Bewusstseinszustand und danach spüren. Ganz fest.

© Photo by Theres Pewal Photography

Was hält uns ab, unser eigenes Leben zu leben, weniger zu arbeiten, offen unsere Gefühle zu spüren und zu kommunizieren, den Kontakt zu unseren Liebsten zu halten und insgesamt Glück als unser Lebenscredo zu definieren?

Was soll ich sagen? Ich vermute, das Leben und unsere Geschäftigkeit kommen dazwischen. Dieser innere Schweinehund, der uns tatsächlich glauben lässt, Krankheit, Koma, Tod wäre nur was für ‚die Anderen‘. „Komm doch mal mit deiner Mama auf Kaffee vorbei“, höre ich Roswithas Einladung mit warmherziger Stimme 2015 und früher in meinen Ohren hallen. Dieser Kaffee, irgendwann, hat seit vier Jahren keine Chance mehr. Denn sie und ihr Ehemann – beide gute Freunde unserer Familie – sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

Versteh‘ mich richtig

Das ist kein Zeigefinger-leb-gefälligst-dein-Leben Artikel. Auch kein Depri-Todesangst-Beitrag. 99.99999*% der Ängste, Horrorszenarien und Sorgen in meinem Kopf sind niemals eingetroffen. Klar gab es diese 00.000001% jener Fälle, in denen der Kopf sagt: „Ha, ich hab’s dir gesagt. Das Leben ist ein unsicherer Ort!“ Unser Selbstkonzept tendiert dazu sich zu bestätigen. Jene Fälle über Flugzeugabstürze, Krebserkrankungen lieber Menschen, Tot durch Altersschwäche, Verkehrs- und Arbeitsunfälle mit glücklicherweise positivem Ausgang (–> weiterhin kräftig und lebensfroh schlagenden Herzen). In den unzähligen anderen Fällen, habe und hatte ich Chancen glücklich zu sein. Alles was es braucht, ist nur eine Entscheidung! Nicht mehr Zeug, mehr haben wollen, mehr Geld, mehr Sex, mehrstufige Karriereleitern. Lebst du schon, oder erfüllst du noch die Erwartungen anderer? Das Leben ist zwar nicht immer ein sicherer Ort, aber genau in der Integration dieses stetigen Kontrollverlustes und der Hingabe ans Urvertrauen, dass in dieser Welt und im gesamten Universum eine höhere Ordnung zu Gange ist, die schon alles nach seiner Richtigkeit dreht und wendet, liegt die versteckte super Ingredienz für ein glückliches Leben. Entscheide dich noch heute!

Leben ist für Fülle gedacht

…Der Mensch zum Menschsein. Das mit der Leistung und dem ewigen Recht haben wollen haben wir uns kreiert; unser Verstand war das, der eigentlich ausschließlich dazu da war, Probleme zu lösen (vgl. Ich habe Hunger –> Ich verlasse die Höhle und schlage ein Mammut für mich und meinen Stamm). Über viele Jahre der Evolution haben wir dem Verstand – versehentlich würde ich mal meinen – zu viel Macht gegeben. Wir haben gelernt die Gedanken unseres Verstandes als Wahrheit zu akzeptieren, dabei sind es reine Konstruktionen und meist Illussionen. Elektrische Impulse, die von neuronalen Enden zu neuen neuronalen Verbindungen anderer Gedankenbrücken transportiert werden. Wahnsinn! Sag deinem Verstand STOPP und erkenne, was wirklich ist. In diesem Augenblick lebst du! Du liest das hier und du LEBST, du ATMEST! Vergiss das nicht. Dein Körper arbeitet täglich auf Hochtouren und du wagst es, diese Intelligenz im illusorischen Sumpf deiner in Sorgenkokons gehüllten Angstszenarien zu ertränken?

Unsere Zeit ist begrenzt

…Echt nix Neues, oder? Wir wissen das! Diese Information ist nicht nur neuronal abrufbar, auch unsere Zell-DNA hat ein unbewusstes Ablaufdatum gespeichert. Wir wissen es und trotzdem gehen wir der Versuchung nach uns über Mangel zu definieren, unsere Körper zu hassen, unsere Partner für unsere projizierten Ängste verantwortlich zu machen, sodass wir erfolgreich unsere Liebes-, Arbeits- Freundschafts- und generell unsere Lebenspartnerschaften sabotieren. Ich wünsch‘ mir für dich und mich, dass wir die big five leben. Die 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Jeden Tag ein Quäntchen mehr. Lass uns in medias res gehen:

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Notiere dir die 5 Dinge auf ein Blatt Papier. Picke dir einige der Fragen, die ich zu jedem einzelnen Reuepunkt notiert habe heraus und notiere sie ebenfalls. Je nachdem, welche dir ins Auge stechen! Sie sind diejenigen, die durch dich beantwortet werden wollen. Viel Freude beim Integrieren dieser so schönen Ansätze von Bronnie Ware. Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, wie es dir mit der Übung geht!

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19. Februar, 2020 By Heidi Lampret

Die Top 6 Anzeichen eines toxischen Arbeitsumfeldes

Seit einigen Jahren bin ich am Markt. Am Arbeitsmarkt. Ob im Angestelltenverhältnis oder in selbständiger Tätigkeit. Stets habe ich die folgenden Anzeichen wahrgenommen, die mir spätestens drei Monate später die ungeschminkte Erkenntnis um die Ohren haute: Hätte ich nur auf mein Bauchgefühl beim Erstkontakt gehört. Hier kommen die Top 6 Anzeichen für ein toxisches Arbeitsumfeld:

  1. Kein Mensch ist über deinen Dienstantritt/ die Zusammenarbeit in Selbständigkeit informiert. Maximal eine Person aus dem Kreise der heimlich eingeweihten aus der Führungsriege ist im Bilde und nimmt dich halbmotiviert in Empfang.
  2. Du findest an deinem ersten Arbeitstag keinen eigenen Arbeitsplatz vor. Es gibt weder einen Schreibtisch, noch einen Stuhl oder gut aufgesetzten PC. Ein klares Indiz ist schlichtweg wenn dir weder User noch Passwort zugewiesen wurde und der Zugriff auf wichtige Laufwerke und Datenverarbeitungsprogramme verwehrt bleibt. Du erhältst an deinem ersten Tag als selbständiger Dienstleister keinerlei relevante Information oder deine Kontaktperson hat euren Termin fürs erste Briefing vergessen. Taucht die Kontaktperson wenig später doch auf, tischt sie dir eine Halbwahrheit als Entschuldigung auf und erzählt dir etwas von Budgetkürzungen und Veränderungen im Projektmanagement (aka „Das muss doch in der Hälfte der Zeit für die Hälfte des Geldes auch funktionieren!“).
  3. Dein Chef, Boss, CEO, COO oder Head von was auch immer ist nicht vor Ort. Nicht mal für einen fünf minütigen Handshake und Willkommens-Smalltalk. Gerade in größeren Unternehmen oder Konzernen mit mehreren (inter-)nationalen Standorten ist das theoretisch unrealistisch. Mindeststandard wären – seitens Human Resources vorbereitete – Maßnahmen wie ein Willkommens-Sheet mit relevanten Unternehmensinfos, ein warm-welcome Video auf Social Media, ein Code of Conduct oder ein in Vertretung gesandter Buddy, Co-Worker. Weit und breit nichts davon sichtbar? Klare Botschaft: Wir legen keinen Wert auf dich!
  4. Du erhältst auch keinen in Vertretung gesandten Buddy, Co-Worker o.ä. Wenn doch, hör gut zu, während du den Leuten vorgestellt wirst und dir die Räumlichkeiten gezeigt und Gepflogenheiten erklärt werden. Fehlt jede Rede von Unternehmenskultur und positivem spirit? Wirst du selten aufgefordert, von dir zu erzählen? Wirst du nicht befragt, was dir im Leben wichtig ist (Werte) und wo du gerade stehst? Nimm die Beine in die Hand!
  5. Wird am ersten Arbeitstag nur von Regeln und Pflichten gesprochen? Obendrein erhältst du womöglich noch die Info wie fürchterlich der/ die ChefIn ist? Mhmhm, könnte ersten Anlass zu Skepsis geben. Frage nach der Vision! Frag nach dem big picture! Prüfe den Menschen, der dich gerade „einschulen“ soll auf Herz und Nieren und frage, warum er/sie für die Führungskräfte dieses Unternehmens arbeitet. Ist die Antwort sowas wie: „Naja, es war schon mal schlimmer.“
    „Anderswo ist es auch nicht anders.“ oder gar
    „Irgendwas muss man ja machen, um die Miete zu zahlen!“
    –> VERSCHWINDE VON DA. SOFORT!!!!
  6. Der freundliche, überaus talentierte Mittdreißiger aus der Marketingabteilung ist nach Verlassen des Raumes plötzlich der A**** der Nation. Zumindest auf Information des Menschen hin, der dich durchs Unternehmen führt. Ist allgemein viel Negativkommunikation bis hin zu gossip hörbar, überlege weise, ob du deine wertvolle Lebenszeit mit diesen Menschen teilen und du deine kreative Schaffenskraft in dieses Unternehmen investieren möchtest.

Photo by theresapewal.com

Das waren die Top 6 Anzeichen eines toxischen Arbeitsumfeldes. Hast du diese oder ähnliche Anzeichen auch schon wahrgenommen? Woran erkennst du ein toxisches Arbeitsumfeld? Was sind deine Top 6 Tipps zum Umgang damit?

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21. Oktober, 2017 By Heidi Lampret

Mein Körper, meine Regeln: Bewusstheit ist stärker als Selbsthass

Foto Theresa Pewal Artist Portraits

Du kannst Tonnen an Make-up verwenden, um alles Schwarze zu kaschieren: deine Augenringe, deine Pigment/ Altersflecken, deine schwarze Seele. Für dein Gegenüber bleibt all das dennoch sichtbar. Ich hab knapp 27 Jahre gebraucht, um zu verstehen was für ein Wunder mein Körper ist. Ich bin nicht perfekt für irgend jemanden, aber ich bin perfekt für mich. Hier 8 meiner vielen Mankos:

  1. Ich habe viele Narben von den Abenteuern im Wald mit meinem Bruder und den Nachbarskindern.

  2. Ich habe zahlreiche Dellen an meinen Oberschenkeln und für den Großteil der modebewussten Konsumbevölkerung für unschön befundene Zitrusfruchtähnliche-Haut. Dass diese wiederum hässlich sei, haben auch wiederum murds gescheite Gurus so definiert.

  3. Ich habe viele blaue Flecken, immer wieder.

  4. Ich habe Sommersprossen, die sich besonders in der heißen Jahreszeit wie Heuschrecken vermehren und Altersflecken ähneln.

  5. Ich hab Naturhaar in der Farbe: Kärntner Mausgrau.

  6. Ich hab Haare auf den Ansätzen meiner großen Zehen.

  7. Ich hab eine Art dritte Brustwarze auf meinem linken Brustbein. Eigentlich ist es eine Mischung zwischen einem Leberfleck, einem Muttermal mit Warzenambitionen. Wirklich hübsch ist das nicht.

  8. Ich tendiere zu latent-permanent unreiner Haut, die viele SupermarktverkäuferInnen dazu aufruft mich beim Kauf von Spirituosen nach dem Ausweis zu fragen.

Hier meine Haltung zu den eben genannten 8 Punkten (Am besten nochmal doppelt lesen. Ist gut fürs Auge. Rauf-runter-rauf-runter. #augenyoga):

  1. Es war eine unfassbare geile Zeit, denn ich bereue kein einziges der Abenteuer. Jede Schramme/ Kerbe erzählt eine Geschichte.

  2. Ich liebe jede Delle, denn sie erinnert mich daran, wie oft ich zu lange an Arbeiten für mich oder Andere gesessen habe oder an Arbeiten für unterbezahlte Jobs. Und sie erinnern mich an den vielen Zucker und die fettigen Snacks, die ich mir deshalb aus Frust, Zeitmangel oder Unbewusstheit 10 Sekunden durch meine Speiseröhre gejagt habe und die nun mein Leben lang an den Hüften vor sich hin schwabbeln. Was wiederum bestens in mein konstruiertes Frauenbild passt, welches mehr Marilyn ist als Posh-Spice. 🙂 Was ich sagen möchte: Ich will aufhören meinen Körper mit so viel unsinnigen Nahrungsmitteln voll zu stopfen. Die Tage an denen ich ein „dickes Fell“ brauchte, sind vorbei. Es ist Zeit für ein leichtes, schönes Leben.

  3. Sie erinnern mich nicht so grob und hart mit mir umzugehen; mich zu lieben. Die blauen Flecken erinnern mich daran, dass es sanftere Wege gibt, um mit mir und meinem Körper ins Spüren zu kommen. Die Härte war lange Zeit wichtig, aber heute darf ich sie gehen lassen.

  4. …und die mag ich trotzdem sehr gern!

  5. Okay, ich geb‘ zu, ich hab mir mittlerweile blonde Strähnen machen lassen bei meinem einmal-pro-Jahr-Friseurbesuch. Sorry! Das bisschen pimpen musste sein. Ein bisschen glamour schadet nie!

  6. Alle Anti-Fuß-Menschen müssen jetzt bitte weg-lesen. Is so! Wäh!

  7. Aber sie ist halt Teil von mir.:-)

  8. Das ist immer das Indiz dafür, dass ich grad nicht ehrlich mit mir bin, nicht offen meine Gedanken ausgesprochen habe, dass ich zwischenmenschlichen Stress habe, die Sprache meines Körpers wiedermal nicht übersetzen kann (das kleine Übersetzer-Äffchen hat manchmal Urlaub oder isst grad Bananen und schaut sich alte Knight-Rider Folgen an) oder dass ich schlicht und einfach Punkt 2 (Ernährung) missachtet habe; grad wegen der Aufzählungen im vorherigen Satz. Und btw ich bin schon in einem Alter wo ich gerne jünger geschätzt werde. Abgesehen davon ist das mit dem Alter sowieso eine widersinnige Sache. Wir werden ja eh alle älter. Insofern…pfffff….what shells.

Foto Christine Kostner Photographie

Ich mache viel Sport, viel Spaß, ich springe gern in Regenpfützen bei massivem Platzregen, liebe den Wechsel zwischen Tag und Nacht, liebe es, knackigen Salat zu waschen und zu marinieren oder die selbstgemachten Käs’nudeln ins kochende Wasser zu werfen, während ich zu Thunder auf- und ab jumpe. Ich weiß wie es ist, sich mit 13 in viel zu weiter Kleidung zu verstecken, weil die coolen Jungs dir G’nackwatschn verteilen, weil du noch nicht ganz so viel „Vorbau“ vorzuweisen und/ oder zu viele Pickel hast und nicht die neuesten Jugend-Gadgets besitzt*, die ein Gefühl von Zugehörigkeit heucheln. Ich weiß was es heißt eine Diät nach der nächsten zu versuchen, wieder 0,5kg an Gewicht zuzulegen. Ich kenne die vergleichend-eifersüchtigen, sich selbst geißelnden Blicke, sobald ein schönes Mädchen deinen Weg kreuzt. Ich weiß was es heißt den eigenen Körper zu hassen und vor dem Spiegel stehend zu heulen.

Aber weißt du, die Lösung für ein gesundes Körperbewusstsein war – in meinem Fall jedenfalls – unmittelbar vor meiner Nase. Die ganze Zeit über. Ich Ich habe immer im Außen gesucht, verglichen, gehungert, übertrieben gesportelt, übertrieben gegessen, gegessen wenn ich glücklich, zufrieden, besonders strafend war; ich hab geweint, mich verkrochen, in viel zu weite Kleidung geschwungen, mich klein und unbedeutend gefühlt, ich war von Neid und Gier zerfressen, meinen Schlankheitswahn endlich in die Realität umzusetzen. Denn dahinter stand meine Phantasie, ich wäre dann ein liebenswerter, wunderschöner, absolut glücklicher Mensch. Die perfekteste, liebenswerteste, begehrenswerteste Version von mir. Kollidiert hatte diese Vorstellung mit dem Fakt, dass ich mein Frau-sein unglaublich abstoßend fand. Wurde ich doch erzogen, um möglichst hart zu arbeiten. Bis die Finger wund sind und dann nach Möglichkeit noch ein bisschen härter. Jeder Snack bedeutete einen Schritt rückwärts. Einen Schritt weiter weg von diesem Leben, dass ich irgendwann führen wollte. Ein Leben, dass ich so an mein Aussehen knüpfte. Mein Lebensglück, dass ich mit oberflächlichen Zielen zu erreichen glaute. Dabei war die Lösung immer in mir. Es ist mir wichtig, das nochmals zu betonen. Denn ich bin der Mensch/ die Frau, die ich immer im Außen suchte. Schon jetzt. Wie geil ist das denn?? Der Wahnsinn!!

Die Herausforderung war mich anzunehmen. All diese Jahre dieser Selbsthass, diese Zweifel, diese Sehnsucht auf ein nie eintreffendes Leben. Dabei war genau die Selbstliebe im Hier und Jetzt die Aufgabe. Dieser Körper pumpt täglich Unmengen an Blut durch Körper und Extremitäten. Dieser Körper reproduziert die gesamte Zellstruktur innerhalb eines Tages neu. Er reorganisiert sich bei Viren oder Keimen (alleine im Darm, man bedenke was da abgeht). Er sorgt dafür, dass die Schleimhäute in Takt sind. Er lässt mich träumen und wach sein. Er lässt mich sprechen, denken, fühlen. Was für ein Wunderwerk. Da wird es ja wohl nicht zu viel verlangt sein, diesen Körper ein wenig zu warten, ihm natürliche Nahrung, ausreichend Flüssigkeit, Ruhe und Liebe zu gönnen. Unglaublich, mein Hirn und Bewusstsein arbeiten 24h täglich, ohne Pause, ohne Updates oder Wartung! Ich denke „greifen!“ und meine Hände greifen. Ich denke „laufen“ – und ich laufe. Wie phantastisch ist das denn?

Foto Theresa Pewal Artist Portraits

Manchmal bin ich so glücklich mit und in mir drin, dass ich gerne alle 10 Sekunden auf die Knie fallen und Danke sagen würde. Ich bin ein Wunder. Genau wie du, lieber Mensch, der diesen Beitrag grade liest. Wenn Babies geboren werden, sind wir immer fasziniert. Wir sind stolz wenn sie lachen, besorgt wenn sie weinen, amused, wenn sie pupsen, erleichtert wenn sie die Windel prall füllen und klatschen euphorisch, wenn sie ihre ersten Schritte tun. Spätestens während der Pubertät hört die Begeisterung auf, und alles schwappt in Genervtheit – für alle Parteien – und knallende Türen über, sind da wo einst offene Arme waren nun verschränkte Arme, ob des Unverständnisses.+

Wir werden erwachsen und vergessen, dass wir das Wunder  sind. Wir vergessen dankbar zu sein. Ich habe 27 Jahre vergessen dankbar zu sein. Und dafür schäme ich mich. Ich entschuldige mich täglich bei meinem Körper. In jeder Krise oder schwierigen Situation meines Lebens war – quasi als dramaturgische Draufgabe – mein letzter Gedanke: „Und ein fettes Schwein bist du auch noch!“ Wie krass ist das denn bitte? Keiner Freundin, keinem meiner liebsten Menschen würde ich je so harte Worte entgegen bringen. Aber bei mir selber konnte ich das ja so viele Jahre machen. Wirklich, du heiliger Körper, danke für deine großartige Arbeit Tag für Tag, Nacht für Nacht.

Ich weiß nicht, ob diese #bodypositivity ein statisches Bewusstsein bleibt. Ich denke nicht. Es wird immer wieder Tage geben, an denen ich meine Dellen im Fokus habe oder das Gefühl, meine Nase wäre irgendwie zu pompös. Aber diese grundlegende Dankbarkeit ist prinzipielll jeden Tag da. Und das war fast 3 Jahrzehnte Arbeit. Ich leibe meinen Körper. Wie er ist, ist er richtig. Ich verschwende meine Lebenszeit und -energie nicht länger, jemand zu sein, der ich nicht sein soll bzw. der ich nie sein werde aufgrund meiner größenwahnsinnigen Ansprüche an mich selbst. Denn niedriges Selbstwertgefühl ist wahrlich eine Sünde. Wir werden an 1 Tag geboren, wir sterben an 1 Tag. Es können große Dinge an nur 1 Tag geschehen. Warum also nicht heute, an diesem Tag entscheiden glücklich, dankbar und voller Liebe für den eigenen Körper sein? Lass es uns versuchen, lieber Mensch. Alles Gute dafür!

Deine innere Haltung macht dich lebenshungrig, freudestrahlend, unwiderstehlich verführerisch, echt. Wie geht’s dir damit? Womit haderst du? Was liebst du an deinem Körper – wofür bist du ihm dankbar?

Filed Under: Blog Tagged With: #angst, Annehmen, Bewusstes, Bewusstheit, bodypositivity, Coping, Echt sein, Echtes, embrace, Freude, Hier und Jetzt, Hoffnung, ICD10, innerer Kampf, Jetzt, Kooperation, Lady Cupcake, Liebe, Loslassen, Miteinander, Neustart, nicht aufgeben, Psychologie, Psychotherapie, Selbsthass, selbstliebe, Selbstzerstörung, Transformation, true stories, writer

4. Oktober, 2017 By Heidi Lampret

Annehmen & Loslassen

Ich habe die heutige Alltagsheldin vor nun mehr als 5 Jahren im Zuge des Psychotherapeutischen Propädeutikums (= Erste Ausbildungsphase PsychotherapeutIn) an der AAU-Klagenfurt kennen gelernt. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, es war Liebe auf den ersten Blick. Zwei Seelen, die sich sofort magnetisch anzogen. Nicht selten fanden wir uns daher intensiv, stundenlang plaudernd im Innenhof der Universität wieder, anstatt den analytischen Freud-Kurs zu besuchen. Wir haben unsere Geschichten, Leben miteinander geteilt; uns unsere freudigen Gesichter, aber auch unsere dunklen Anteile sofort gezeigt. Mir kommt’s vor, sie schon ewig zu kennen. Ich bin dankbar für unsere Freundschaft und darf dir Alltagsheldin Melitta heute vorstellen.

Foto: HL-Photography

LCC: Wer bist du?

Melitta: Ich bin Melitta Narovnigg-Katschnig und lebe in Eberndorf. Ich bin seit 21 Jahren mit Rupert verheiratet. Wir haben eine Tochter – Hemma. Mittlerweile sind wir wieder allein zu Hause, weil sie zum Studieren in Wien lebt. Vor 11 Jahren hatte ich einen Unfall. Ich war mit dem Rennrad für einen Triathlon trainierend unterwegs. Das Jahr 2006 vergesse ich nicht mehr. Ich bin am 20. Juli 2006 mit dem Rad losgefahren und 9 Monate später im Rollstuhl wieder nach Hause. Ein Auto nahm mir die Vorfahrt. Es ist viel geschehen in diesen 9 Monaten. Das Wildeste passierte erst nachdem ich von der Erst-Reha nach Hause kam. 2 Jahre lang befand ich mich in einem Ausnahmezustand. Da hat der Lebenskampf begonnen. Mein ganzes Leben war schlagartig anders. Mein 6. Brustwirbel ist seitdem gebrochen. Mit einer chirurgischen Methode wurde mein 5. Brustwirbel mit meinem 7. verbunden. „Miami Moss“ nennt sich diese gefinkelte Methode, mit ganz viel Schraubalan und so. Ich hab eine spannende Trophäe davongetragen und habe seither einen inkompletten Querschnitt. Die Sensorik ist da, die Motorik leider nicht; entgegen meinen Wünschen. Die rechte Zehenreihe kann ich seit ca. 8 Jahren bewegen. Mehr kam nicht wieder.

LCC: Hast du Unterstützung in Anspruch genommen? Was ist dein Gesamtfazit dieser 2 Jahre Ausnahmezustand?

Melitta: Ich habe ein sehr gutes soziales Umfeld, das mir geholfen und mich getragen hat. Aber die Kämpferin war ich. Ich habe eine Physio-Freundin, die mir in dieser Zeit etwas ganz Entscheidendes sagte: „Entweder du kämpfst, dann geht noch immer etwas, oder du lässt dich fallen und wirst ein Pflegefall. Aber es ändert nichts an deinem körperlichen Zustand.“ Ich hab mich fürs Kämpfen entschieden. Das Kämpfen hat sich gelohnt! (Freude strahlend).

LCC: Ich erlebe dich auch als sehr lebensfroh und lebensnah!

Melitta: Es hat sich so viel verändert. Ich weiß oft gar nicht mehr wie ich vorher war. Da ist alles nur noch verschwommen. Weil ich jetzt im JETZT bin. Die Leute sagen mir, ich war schon immer jemand, der tiefer oder mehr (nach-)gedacht hat als andere. Ich empfinde es so, dass meine innere Haltung nach dem Unfall ganz klar wurde. Das Allerwichtigste war die Erkenntnis: Mein altes Leben musste ich loslassen, das neue annehmen.

LCC: Das klingt nach einem sehr bitteren Kampf!

Melitta: Es kostete mich 2 Jahre Ausnahmezustand. Aber ich ging jeden Schritt sehr bewusst. Im Nachhinein betrachtet sehe ich keine Möglichkeit, Krisen wie diese anders zu meistern.

LCC: Du meinst, dich mit dir selbst zu konfrontieren?

Melitta: Ja! Und jeden einzelnen schmerzhaften Schritt musst du gehen, auch wenn du noch so mutig bist oder verletzt; oder kraftlos und voller Wut. Du musst da durch! Das ist dieser Kampf von dem ich spreche. Der hat für mein Leben 100%ig gepasst. Ich musste mir erlauben, alles was mir auf diesem Weg begegnet auszuleben/ auszuhalten. Jeden Seins-Zustand, jedes Gefühl, jedes „Ich kann nicht mehr.“ oder „Ich möchte das nicht.“. Ich musste mich mir selbst zumuten; mich mir selbst erlauben. Zugleich brauchte ich auch ein Umfeld, das mir das erlaubte. Meine Uhr tickt jetzt anders. Meine Leute, meine Lieben mussten verstehen lernen, dass nichts mehr so hurtig geht, wie bisher. Sie haben mich voll unterstützt; mit ganzer Liebe und tun das heute noch. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn so lässt es sich leichter mutig sein.

LCC: Das heißt der Unfall hat deine Lebensroutine und -geschwindigkeit beeinflusst?

Melitta: Total ja. Ich mache immer so Schmäh’s im Winter, wenn die Gehsteige hier in Eberndorf nicht gut geräumt sind. Da muss ich oft zu Hause bleiben. Wenn es salznass und teils geräumt ist, wage ich mich hinaus. Ganz oft spüre ich die Blicke der hastigen, ungeduldigen Autofahrer, die nicht überholen können, weil ich jetzt hier die Straße entlang rolle. Ich sag immer „Ich bin die Entschleunigung in Person für Eberndorf.“

LCC: Die Dinge, die ich von dir weiß, lassen mich glauben, du warst vor dem Unfall gar nicht so entschleunigt. Im Gegenteil; dort und da und überall zugleich. Am besten mit 10 Händen alles zugleich tun wollen; mit 16 Beinen jeden Berg rasch erklimmen wollen. Liege ich damit richtig?

Melitta: So ist es. Ich war ein Hans Dampf in allen Gassen. Ich war nie „nur“ auf 70 % unterwegs, sondern immer auf 120 %. Vollgas! Egal wo ich landete. Es war immer mit hohen Ansprüchen an mich selbst. Dann kam offenbar der Keulenschlag. Ich denke oft nach, ob es nicht eventuell Zeichen in meinem Leben gab. Bestimmt! Aber ich hab sie nicht kapiert. Und dann bekam ich ein radikales. Stopp! Es gibt noch mehr. Und mittlerweile komme ich mir reich und beschenkt vor, dass ich diesen Unfall hatte. Weil, so pervers das klingt: Ich bin privilegiert. Es hat mich aus dem Radl (Hamsterrad) heraus geschmissen. Ich bin frei durch meine 100%ige Invalidität. Und so gehe ich das Leben ganz entspannt an.

LCC: Unabhängig davon wie mobil du durch die Welt gleitest/ rollst – gibt es etwas, dass du bereust? Gibt es einen Rat, den du uns mitgeben möchtest?

Melitta: Ich glaube, ich habe ziemlich viel richtig gemacht. Mit 30 bin ich von Österreich abgehauen und meinem Traum gefolgt. Ich habe 1 Jahr in Australien gelebt. Die Bilder, die ich dieses 1 Jahr eingesaugt habe, vergesse ich mein ganzes Leben nicht. Ich bin reich beschenkt zurück gekommen und habe nach wie vor Kontakt nach Australien. Das hätte ich mir nicht verziehen, wenn ich diesen Mut nicht gehabt hätte. Denn aus heutiger Sicht, in der Situation in der ich bin, könnte ich das alles in dieser Qualität nicht mehr erleben.

LCC: Also: Raus in die Welt, spür dich selbst, feiere das Leben, folge deinem Bauchgefühl. Ist das dein Tipp?

Melitta: Ja genau. Sag nicht „irgendwann“ oder „(morgen) vielleicht, wenn ich den Betrag xy verdient habe.“ oder „Wenn die Kinder aus dem Haus sind.“ Du weißt nicht, ob dieses irgendwann; dein großer (Ego-)Lebensplan nicht durch die Pläne des Lebens durchkreuzt wird!

LCC: Was heißt echt sein für dich?

Melitta: Dass ich ehrlich zu mir selbst bin. Dann kann ich es auch der Welt zeigen. Wahrhaftig sein! Ich sage das sehr oft. Zu mir selbst zu stehen; zu allem, was mich ausmacht. Körperlich wie seelisch. So wie ich bin, bin ich richtig. Wahrhaftig gefällt mir gut. Du musst deinem Gegenüber nichts vormachen. In meiner Situation ist das so. Ich kann gar nichts anderes zeigen und das macht mich reich. Denn ich muss niemandem mehr etwas vormachen, immer schneller, besser, erfolgreicher sein. Ich bin jetzt so und genau so bin ich richtig.

LCC: Das zeugt von wahrer Größe, dass du das nach all diesen Jahren sagen kannst. Ich kenne keinen Menschen, der morgens aufsteht und sagt: „Cool, dass meine Füße funktionieren.“ Es ist das Normalste der Welt. Das ist es aber nicht! Wenn man plötzlich damit konfrontiert ist, im Rollstuhl zu sitzen, ist es plötzlich nicht mehr selbstverständlich.

Melitta: Ja, aber diese Schritte der Trauer und der Wehmut habe ich wahnsinnig leben lassen. Ich habe sie wahrgenommen, gespürt. Ungefiltert. Denn das ist das Leben. Manchmal ist es super gut und dann wieder ganz bitter und fast unerträglich. Aber es ist Leben. Pur! Hätte ich das nicht gemacht, hätte es mich irgendwann eingeholt. In jeder Krise ist es wichtig jeden einzelnen Schritt zu spüren. Egal wie schmerzhaft er ist. Es geht nur step by step.

Foto: HL-Photography

LCC: Das heißt diese tiefe Tiefe muss wahrgenommen werden, um wieder neuen Mut zu fassen und mich mit Fragen auseinanderzusetzen wie „Wie gestalte ich mein Leben? Wie bin ich in dieser neuen Version? Wie gestalten ich dieses neue Leben? Wer bin ich jetzt und wie bin ich?“ Die Tiefe führt dich näher zu dir selbst?

Melitta: Ja genau. Aber es ist nichts selbstverständlich. Und jedes Mal kommt tiefe Dankbarkeit in mir hoch, weil ich diese Selbstverständlichkeit gegenüber dem Leben und allem was ist, nicht mehr habe. Ich bin froh, dass ich mich der Krise gestellt habe. Und mir selbst. Das ist ein wahnsinniges Feeling.

LCC: Es ist sehr berührend dich so zu sehen und dir zuzuhören. Man spürt, dass das echt ist und echt da ist. Dass du echt bist. Du hast nichts im Zitate-Kalender gelesen und gibst es pseudo-psychologisch anspruchsvoll einstudiert weiter. Du hast diese scheiß harte Arbeit auf dich genommen; deiner Angst in die Augen geschaut, dich mit dir beschäftigt, denn weglaufen konntest du von heute auf morgen leider nicht mehr. Das ist sehr faszinierend, nicht nur heute, weil wir ein Interview führen, sondern jeden Tag unserer Freundschaft. Danke dafür, Melitta!

Melitta: Es ist nicht anders, es ist genau so. Ja! Sag ja zu dir und dem Leben. Sag ja zu dem Scheiß mit dem du grade konfrontiert bist. Es steckt ein Sinn in allen Höhen und den Tiefen. Ganz besonders in den Tiefen. Das Leben will gespürt werden.

 

Foto: HL-Photography

LCC: Was bedeutet für dich Frau-sein?

Melitta: Da hat sich einiges verändert mit meiner Verunfallung, was für mich phänomenal ist. Damals waren Rupert und ich noch relativ jung verheiratet. Das war auch für meinen Mann ganz einschneidend. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass er das Handtuch schmeißen wollte. Zumindest hat er mir das Gefühl nie vermittelt. Er war und ist so liebevoll. Wir sind noch mehr zusammen gewachsen als Mann und Frau. Natürlich hat sich vieles verändert, grade im Bereich der Sexualität. Der Unfall hat uns nicht auseinander gesprengt. Rupert sagt immer so lieb: „Es passt kein Löschblatt zwischen uns zwei.“ Es war nie ein Moment da, wo er oder ich, oder wir Beide das Gefühl gehabt hätten: „Jetzt geht es nicht mehr. Lass uns aufgeben!“ Wir waren uns schon vorher so nahe, daher haben wir diese Herausforderung als Mann und Frau; als Eheleute, nie hinterfragt. Wir haben an unserer Beziehung nicht gezweifelt. Wir haben das durchgestanden. Das war für uns ganz klar.

Wir amüsieren uns an diesem Punkt des Interviews darüber, dass der Nachbar mitten im Interview die Kreissäge startet. 😀 Das dauert auf der Audio-Aufnahme grade ca. 3 Minuten. Herrlich. Es schüttet aus Kübeln, wir plaudern am Balkon und der Nachbar hat nichts Besseres zu tun, als Holz zu schneiden.

LCC: Melitta – bitte beende diesen Satz! Ich bin Alltagsheldin, weil…?

Melitta: …weil ich fühle, dass ich wieder ziemlich mitten im Leben bin. Der Satz gefällt mir selber ziemlich gut. Ja!

LCC: Ziemlich cool! Du bist eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben und dein Lebensgefühl möchte ich mit der Welt teilen.

Melitta: Och Schatzale! 🙂

LCC: Wenn du etwas mit der Welt teilen könntest – egal ob mit der virtuellen oder der richtigen – was wäre das?

Melitta: Etwas, dass ich in diesen 10 Jahren gelernt habe, ist, dass es immer um die gleiche Geschichte geht: annehmen, loslassen, im Hier und Jetzt bleiben. Wir wissen das alle, tief drin, aber wir tun das nicht. Wir tun alles, um unsere Endlichkeit wegzudrücken. Und ich hab das Gefühl, dass ich mir einiges an lebensbejahender Haltung erst andressieren musste! Wenn du das schaffst; selbst wenn es nur kleine Sequenzen im Alltag sind, in denen du Jetzt bist, hast du schon gewonnen.

LCC: Es ist so ein schmaler Grat, auf dem man heute wackelt, morgen wieder stabil ist. Mehr vom Einen zu machen, weniger vom Andern. Weniger Sorgen, mehr Freude. Diese Bewusstheit unserer Verwundbarkeit und Sterblichkeit erschlägt uns und sofort ersticken wir sie im Keim oder im Alkohol, oberflächlicher Unterhaltung, exzessivem Sex, Nahrungsaufnahme, Arbeit; weil diese Gedanken so furchtbar beängstigend sind; uns die Luft zum Atmen nehmen.

Melitta: Und das ist aber auch Thema in jeder Krise (annehmen & loslassen). Du kannst es nur durchs bewusste Hinschauen, Hinspüren bewältigen. Und, dass du dich nicht unter Druck setzt ist wichtig und der Ungeduld nicht das Ruder übergibst. Nach dem Motto: „Das müsstest du doch jetzt schon wissen/ gelernt haben.“ Gib dir alle Zeit der Welt, aber verlier nicht den Fokus auf dich selbst!

LCC: Es liegt also viel Sinn in diesen Krisen? Dass wir sie „brauchen“ klingt jetzt fast masochistisch, aber brauchen wir Krisen, um zu wachsen?

Melitta: So pervers es klingt, ich bin reicher geworden durch diesen Keulenschlag. Es gibt einen Sinn. Aber welchen, kannst nur du selbst ergründen. Diesen gefinkelten Bauplan tragen wir alle in uns. Sei mutig und schau hinein in dich!

LCC: Was gibt deinem Leben Sinn?

Melitta: Alles was mir begegnet; alles jetzt! Es ist so arg. Es hat sich in den letzten Jahren meiner Rollstuhlzeit so viel zum Guten gewendet. Alles hat seine Richtigkeit. Das hat sich so intensiv entwickelt. Ich erlebe mich in ganz vielen Situationen sehr bewusst. Wenn eine Tür zugeht; eine Situation ausweglos erscheint, sehe ich sofort 10 neue Optionen. Für mein Leben habe ich viel gelernt. Totale Wahrnehmung stärkt das Vertrauen ins Leben. Ich hab total gewonnen. Es ist schön, dass wir das heute im Interview so komprimiert festhalten und teilen.

LCC: Boah du bist so arg. Der Satz wirkt! (LCC seufzt vor lauter überwältigender Bewusstheit). Du überfährst mich manchmal mit deiner Liebe zum Leben. Ich kenne wenige Leute, die Funken sprühen vor lauter Bewusstheit und Klarheit. Ich will dich hier nicht zeigen aus einem Voyeurismus heraus oder um auf die Tränendrüse zu drücken, sondern wegen deiner Bewusstheit. Dein Leben ist nicht immer nur positiv oder rosig. Kein Leben ist das. Wir Menschen erleben Krisen. Aber dein Umgang damit ist bemerkenswert. Du siehst diese Logik im Lebensfluss und arbeitest stets intensiv daran, den Moment zu spüren, Emotion frei zu lassen, den Geist weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu verlieren. Du bist immer so wie du bist: Nah am Leben. Ich sitz mit dir nie zusammen und wir unterhalten uns übers scheiß Wetter oder die schiefe Wirtschaft, das neue Auto vom Nachbarn oder sonstige Belanglosigkeiten. Wir sprechen immer über uns und über das, was grade ist und das darf hell, dunkelbunt und manchmal schwarz sein.

Wir amüsieren uns an dieser Interviewstelle wieder über die Kreissäge, weil wir uns schon fast nicht mehr hören zwecks Regen und Kreissäge. 😀

Foto: HL-Photography

LCC: Was möchtest du allen anderen AlltagsheldInnen da draußen mitgeben?

Melitta: Was mich so einschneidend ergriffen hat war, mein Zustand in der Erst-Reha. Da befand ich mich im ersten großen Schock. Ich komme aus der katholisch studierenden Jugendszene. In die Kapelle für uns Patienten habe ich mich täglich hin begeben; hin gerollt. Ich hab gefragt und gefragt und keine Antwort erhalten. Bis ich Jahre später merkte, dass alles in mir selbst war. Alle Antworten. Es ist ganz entscheidend bei dir selbst zu bleiben. Und hör auf dich zu vergleichen!! Bitte hör auf dich zu vergleichen! Denn es ist der Weg des Anderen. Nicht meiner! Ich bin das Göttliche im Universum. Aber der Andere ist es auch. Wenn wir schon von Gottheiten sprechen, sollten wir in uns suchen und ganz besonders zugeben, wo wir nicht besonders göttlich oder zwischenmenschlich appetitlich sind. Und der übernächste ist auch göttlich. Alle zusammen sind wir verbunden. Wir sind ein großes Konglomerat, es darf keiner fehlen, weil jeder wichtig ist. Und wir passen alle im Großen und Ganzen zusammen. Jeder mit seinen Stärken und Schwächen oder seinen Handicaps. Durch eine tiefe leidvolle Erfahrung bin ich drauf gekommen, dass das so ist und mehr auf mich selbst zu schauen. Nicht schauen, was der andere kann und ich nicht. Dieses verzweifelte Suchen im Außen hat für mich endlich ein Ende. Und wir Menschen tun das ja so gern: Wir führen Beziehungen, die nicht gut tun und machen dann das Gegenüber für unser Unglück verantwortlich, oder wir suchen in Süchten oder was und wo auch immer.

LCC: Während wir so miteinander plaudern tauchen die Sätze auf: „Was du suchst ist in dir. Es ist schon da. Geh in die Stille, geh in dich. Es ist schon da.“

Melitta: Ja, das ist die Botschaft. Definitiv. Sehr wertvoll. Das möchte ich anderen AlltagsheldInnen in jedem Fall mitgeben. Aber die wissen das eh.

LCC: Oder auch nicht…

Melitta: Wir sind in so einer scheiß Vergleichsgesellschaft gefangen. Kaum ist das Baby da, fragen wir: „Wie groß ist es, wie schwer? Was kann er/ sie schon? Ist er/sie eh brav?“ Immer diese sozialen Zuschreibungen und Zwänge. Das nervt und ist nicht notwendig.

LCC: Es gibt einen Satz, den du sehr gern verwendest: „Leben, um zu sterben.“ Was meinst du damit?

Melitta: Das umfasst den ganz entscheidenden Aspekt im Hier und Jetzt zu sein. Nach meinem Unfall ist das ganz klar gewachsen. Schieb nicht so lange deine Konflikte vor dir her. Mach nichts halbherzig. Lebe leidenschaftlich! Ich verwende den Satz nicht im Sinne einer Panikmache, sondern um die Bewusstheit, die Freude am Leben zu leben.

LCC: Der Satz funktioniert von beiden Enden sehr gut. Immer wieder müssen wir im Leben ein Stück weit sterben, um (neu) zu leben. Konflikte überwinden, kreative Lösungen in Krisen finden. Das Ego glaubt aber immer, sterben zu müssen. Es verliert die Materie, die Substanz.

Melitta: Du musstest auch weit weg von dir gehen, um mit so viel Liebe durchs Leben zu gehen. Du hast immer die Chance und immer die verdammte Pflicht, das Beste aus dir und dem Leben zu machen. Atmen, leben, sein, tanzen, arbeiten – alles Geschenke. Wir sollten alle aufwachen. Das macht so frei!! Das Leben im Jetzt würde uns alle so dermaßen befreien. Es lässt so vieles wahrnehmen. Ein ganzer Rattenschweif an Kleinigkeiten, der plötzlich sichtbar wird.

LCC: Ich glaube das ist deine super-power. 🙂

Nach meinem Unfall konnte ich zwar die Beine nicht mehr bewegen, dafür mich selbst spüren; das was mir wichtig ist, mein ganzes Gefühlsspektrum, das Leben selbst – umso mehr!

LCC: Vielen Dank für deine Zeit, das Gespräch und das gemeinsam echt sein! Danke für dich!

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