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7. März, 2020 By Heidi Lampret

Mehr als sexuell zweckgebundenes Küssen

Cover designed by the incredible Sabrillu Illustration – Sabrina Hassler

So fühlt es sich also an. Sich selbst wieder ein Stück mehr zeigen bleibt herausfordernd, aufregend, notwendig. Heute publiziere ich meinen ersten Roman. Vorerst mal in SP/ KDP. Dahinter stecken unzählige Schreibstunden, geträumte Inhalte, die erst Monate später zu Papier gebracht werden konnten, Plots, Redesings des Plots, verwerfen, kürzen, neu schreiben, noch mehr kürzen, mich zweifelnd bei Freunden ausheulen, mich selbst fragen, ob nicht schon alles erdenklich Schreibbare in dieser Welt bereits zu Papier gebracht wurde. Die Frage, ob denn ein Roman im 21. Jahrhundert überhaupt noch ein wertvolle Ware sein kann. Und letztlich blendete mein Kopf als Universalantwort auf all das lediglich ein gut lesbares JA ein. Ich wusste, es würde nicht einfach werden. Weil hell und dunkel immer parallel existieren (sonst gäbe es unseren schönen Erdball wohl kaum), wusste ich parallel auch, dass es gut war. Dass alles gut war in jedem Augenblick. Alles erstrebenswerte im Leben ist über holprige Wege. Oder anders gesagt: Nichts, was es wert ist im Leben zu erreichen, kommt einfach so.

Vor über vier Jahren noch war ich der Ansicht, Business Gesundheitsberaterin und Social Media Nerd, Organisationstalent, kostenlose Therapeutin, kostenloser Werbeträger für Menschen mit fadenscheinigem Produkt zu sein. Ich verstreute meine Energie in alle Himmelsrichtungen. Spüren kann ich es seit drei Jahrzehnten. Ich bin geboren, um zu schreiben. Doch dieses Es stand zwischen mir und meinem reinsten Schreibglück. Es: Diese Hichtchock-ähnliche Fratze, die mir so viel Angst und Unsicherheit bescherte, war ein nur Produkt meines kreativen Geistes. Also habe ich die alleinige Macht dazu, mich mit der angsteinflößenden Fratze zu unterhalten. Durch das Sortieren meiner inneren Anteile, wurde auch mein Roman stets klarer. Meine intensive Marie Kondo© Entrümpelphase, gestartet im Sommer 2019, lehrte mich weiter loszulassen. So viele Illusionen dürfen seither gehen. Herrlich wie viel leichter mein Leben allmählich wird. Mehr dazu gibt’s übrigens in diesem Artikel nachzulesen. Mein innerer und äußerer Prozess begannen kongruent zu werden. Der erfundene Mangel meines Organismus’ hatte nie existiert, besitze ich heute noch viel zu viele Gegenstände. „Besitz belastet!“ ist hierzu ein Begriff der stets auf meinem inneren Warnradar der unnützen Geisteshaltungen aufpoppt. Zu viel grübeln schadet mir selbst und es steht zwischen mir und der Erfüllung meines Traumes. Die Herzen der Menschen durch mein geschriebenes Wort mit Freude und Begeisterung füllen.

Bis zu meinem 26. Lebensjahr war ich fix der Meinung, alle Menschen hätten so eine lebhafte Phantasie, bunte Tag- und Nachtträume von ProtagonistInnen und NebendarstellerInnen, die skurrile Dinge erleben und kreative Lösungswege für ihre Lebensumstände finden. Ich tue das, seit ich denken kann. Vor über 30 Jahren floh ich, wenns besonders eng wurde, in den Wald. Ich bastelte mir mein safe space; mein happy place. Mit einem Sack voller Sägespäne rannte ich in den Wald, zog rund herum um mich Linien, unterteilte die Linien in kleinere Zwischenräume. Die Aufteilungen eines Hauses. Ich liege in der Mitte, freue mich über die Weichheit und Geruch von grünem Moos und Tannenzapfen. Und ich kreiere. Ich sehe so viele erfundene Menschen und Geschichten, die ihr Leben nach meinem Drehbuch meistern. Seither ist das normal für mich. Teils schmerzhaft, aber doch zu 80% sehr humorvoll kabarettistisch sehe ich einzelne Szenen meiner Helden sich vor meinem Tagträumer-Auge abspielen. Manchmal kommen die Geschichten nachts. Ich sitze an einem überdimensional großen, knarrenden Webstuhl und sehe wie sich das Licht an den feinen Fäden golden spiegelt und bricht. Die Geschichten weben sich zu einem runden Gesamten, Wort für Wort, Stück für Stück.

Worum geht’s im Roman?

Lena: Mitte dreißig, abgebrochenes Psychologie-Studium, verkorkste Romanzen, Stempelmarkerl-Pickerin bei der örtlichen Sozialversicherung, Möchtegern-Autorin, Scirocco-Fahrerin aus Hundsdorf/Österreich. Sie liebt den Moment, wenn Butter und Zucker sich im Rührkessel ihrer Küchenmaschine küssen, traurigen Figuren um sie herum smarte therapeutische Ratschläge zu geben und Gegenstände zu zählen. Was Lena nicht mag? Wenn das Bikini-Unterteil sich nach einem erfrischenden Bad in ihrer Po-Ritze verliert oder wenn unterdrückter Scheiß von vor zwanzig Jahren ungewollt ins Bewusstsein dringt und sich beim Familienfest, in der Werkstatt oder auf einer Beerdigung verbal ejakuliert. Ganz bestimmt mag Lena das viele komische Sterben um sie herum nicht. Wo ist der Mensch, wenn er nicht mehr ist? Wenn Sterben schon für sonst nix gut ist, zumindest dafür, Lena dem Leben ein wenig näher zu bringen. Worin Lena begabt ist? Ausgestopften Tieren an der Wand von den merkwürdig aus dem Leben geschiedenen Toten erzählen, peinliche Auftritte für die Ewigkeit kreieren und mit ihrer längst ad acta gelegten Jugendliebe vom Flachdach der örtlichen Schule springen.

Ein Buch über die Suche nach einem glücklichen Leben und das Finden von Sinn in skurrilem Sterben. Über die Erkenntnis, das Leben noch lange nicht begriffen zu haben, um täglich von vorne mit dem ganzen verdammten Selbstreflexions-/ Meditationskram zu starten. Über die vorsichtige Idee, ein Leben vor dem Tod zu designen undBewusstwerdung im kleinen Rahmen mit großer Wirkung. Mehr als sexuell zweckgebundenes Küssen ist eine vielseitige Backmischung aus einer kräftigen Prise dunkelbuntem Humor, großen Brocken Klischeeschwangerer, ländlicher Kleingeister sowie der Hauptzutat: Der Hoffnung auf ein gutes Leben.

Viel Spaß mit meinem ersten Roman: „Mehr als sexuell zweckgebundenes Küssen“. Ich freu’ mich über jedes Feedback. Details zu Inhalt und Kauf folgen die nächsten Stunden! Bleib dran! 😉
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Taschenbuch HIER erhältlich: https://amzn.to/39Bwklg

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4. März, 2020 By Heidi Lampret

10 Erste Hilfe Maßnahmen bei Angststörung

Die Angst kann lähmen. Sie kommt stets ungelegen, uncharmant, ohne Vorwarnung. Dauern starke Angstgefühle mehr als 4 Wochen an [Achtung, dies ist KEIN medizinisch/ therapeutischer Hinweis, nur ein persönlicher Marker basierend auf eigenen Erfahrungen] empfehle ich dir, dich eingehend mit deinen Beschwerden zu beschäftigten. Was mir persönlich in der Hoch-Zeit meiner Angststörung wirklich geholfen hat, waren parallele Interventionen auf mehreren Ebenen:

  1. Mein Eingeständnis, dass etwas nicht stimmt. Mit jedem Tag gelang es mir, den Widerstand schrittweise zu reduzieren. Das ist kein Eingeständnis von Schwäche. Mit dir ist auch nichts komisch oder eigenartig. Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit bist du auch nicht verrückt; selbst wenn dein Verstand dir diesen Gedanken schon mal als nervtötenden Gedanken eingespeist hat.
  2. Gute Gespräche mit meinen Lieblingsmenschen. Mir fehlte der Mut und damit auch die Offenheit über meine Gefühle zu sprechen. Nur ein kleiner eingeweihter Kreis war informiert. Das reichte aber auch. Mit psychosomatischen Erkrankungen hausieren gehen war nicht so mein Ding. Als ich gezwungen war in Langzeitkrankenstand zu gehen, machte es ohnehin die Runde im Büro.
  3. Eine langfristige Psychotherapie: Es gibt verschiedene psychotherapeutische Richtungen. Ich habe mich für eine humanistische Fachrichtung entschieden, die personzentrierte Gesprächstherapie nach Carl Rogers. Vorrangig aber ist, dass der Draht zwischen dir und der/ dem Therapeutin/ Therapeuten stimmt. Wie bei Freundschaften oder Arbeitsbeziehungen ist es wichtig, dass du ihr/ ihm vertraust, dich wohl und verstanden fühlst. Im Laufe der Jahre erfuhr ich im Austausch mit Freunden und Bekannten, dass es zahlreiche Vorbehalte gegenüber Psychotherapie gibt. Ich kann bestätigen, dass ich keine einzige Therapieeinheit bereue, weil wir eine vertraute, positive therapeutische Beziehung gestalten konnten. Manchmal lachten wir, dann wieder weinte ich (nicht wir :-), ein andermal löste ich fundamentale, emotionale Hemmnisse gut auf, manchmal empfand ich gemeinsames Schweigen als hilfreich. 50 Minuten Raum nur für dich ist Ausdruck reiner Selbstliebe. Zudem gibt es aliquote Kassenbeteiligung. Informiere dich bei deiner/ deinem Therapeutin/ Therapeuten sowie deiner Krankenversicherung, damit du gut kalkulieren kannst.
  4. Psychopharmaka: Besonders in der ersten Zeit war an Erholung und Entspannung auf körperlicher und seelischer Ebene nicht mehr zu denken. Alleine deshalb sind psychosenähnliche Zustände keine seltene Begleiterscheinung. Hast du die Erfahrung gemacht, zwei oder mehrere Nächte in Folge schlecht zu schlafen? Dann kennst du das Unwohlsein, die Nervosität, die Schlappheit, das Gedankenchaos, richtig? Wichtig ist hierbei: MACHE KEINE EXPERIMENTE IM ALLEINGANG! Besonders Benzodiazepine können nur von einem Facharzt/ Psychiater verschrieben werden. Auch betreffend der Einnahmehäufigkeit empfiehlt es sich, lieber ein Mal mehr den Arzt zu konsultieren. In der Regel gibt es auch zahlreiche Präparate, die nicht abhängig machen (!!) oder sogar auf pflanzlicher Basis arbeiten. Hierfür empfehlen sich beispielsweise Johanniskrauttee, Baldrian-Kapseln oder Lavendel. Letzteres ist auch als Öl sehr entspannungsförderlich.
  5. Ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik: Weniger wegen der spontanen, medizinischen Interventionen, vielmehr wegen der wertvollen, sinnstiftenden Begegnungen mit meinen Mit-InsassInnen. 🙂
  6. Lange Spaziergänge im Wald: Die Natur hat hohen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. Mehrere Quellen beschäftigen sich mit diesem positiven Zusammenhang.
  7. Yoga: Unter heilyoga.me findest du eine Zusammenstellung stärkender Yoga-Positionen bei Angststörungen. Ich hatte ein wenig Yoga Erfahrung aus Kursen, die ich die Jahre davor belegt hatte und yogierte zu Hause ganz für mich allein vor mich hin. Sinnvolle Anleitungen bieten auch YouTube Videos. Achtung: Geh nur so weit wie es dir und deinem Körper gut tut. Gerade, wenn du psychisch belastet bist, spüre noch intensiver in deinen Körper hinein. Yoga muss in dieser Lebensphase nicht zum Hochleistungssport werden!
  8. Tanzen: Zwar anfangs heimlich mit einem breiten, beschämten Lächeln, aber es wirkt. Es heißt ja auch BEWEGUNGS-Apparat, nicht SITZ-Apparat. Bewegung bringt so viele körpereigene Prozesse wieder in Gang, außerdem werden Endorphine ausgeschüttet. Tanzen/ Bewegen macht glücklich. Flashbacks in mein vierzehntes Lebensjahr waren unvermeidlich. Nach wenigen Minuten überwog stets die Freude über die Bewegung. Kein Grund für Scham, schon gar nicht in den eigenen vier Wänden!
  9. Meditation: Auch wenn das für mich anfangs bedeutete die Yoga-CD von Tchibo [Werbung weil Markennennung – Unbezahlte Werbung] mit Meditation zu verwechseln. Erst später tastete ich mich an Transzendentale Mediationen – wie etwa bei Byron Katie [wieder Werbung weil Markennennung – Unbezahlte Werbung] und Meditationen zur Aktivierung der Chakren und Steigerung der Neuroplasitzität von Dr. Joe Dispenza heran [again Werbung weil Markennennung – Unbezahlte Werbung].
  10. Reichlich Geduld und Selbstliebe. Dies setzt allerdings voraus, dass du dir deiner Selbstfürsorge und Bedürftigkeit bewusst wirst. Zumindest war das bei mir so. Bis zu meinem 26. Lebensjahr war ich der Meinung, ich müsse geradewegs durch mein Leben rasen wie ein ICE Zug. Dabei waren wohltuende Dinge wie sich eine Massage gönnen, zwei Tage in der Therme entspannen, zur Pediküre gehen; oder selbst die Dusche abends richtig bewusst wahrnehmen und dem Körper danken sehr fremd für mich!

Das waren meine persönlichen Top 10 Erste Hilfe Maßnahmen bei Angststörungen. Schenke dir und deinem Körper ausreichend Beachtung. Schärfe dein Bewusstsein und nimm wahr welche Situationen, Nahrungsmittel, Tageszeiten, Menschen (!) deine Angst fördern! Die hier angeführten Maßnahmen basieren auf meinen eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen während meiner Angststörung. Die hier angegebenen Informationen ersetzen keine medizinische oder therapeutische Erstberatung oder Intervention. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Lebens- und Schlafqualität bereits unter deinen Angstzuständen leidet (Mehr als 4 Wochen andauernde emotionale und physische Symptome), solltest du dir dringend Hilfe suchen. Nochmal: Das ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil!! Offen darüber zu sprechen und dir einzugestehen, dass du bereit bist deine Angst näher zu beleuchten sind die ersten wesentlichen Schritte hin zu Entlastung und zeugen von großer Stärke.

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Was hilft dir besonders gut, wenn du Angst hast? Welche Maßnahmen hast du in deinem Leben als besonders hilfreich gegen Angst empfunden, welche als angststeigernd? Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen!

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26. Februar, 2020 By Heidi Lampret

8 unerwartete Angst Trigger, die du kennen solltest!

Photo by the incredible Christine Kostner Photographie

Jeder, der schon mal Angstzustände und Panikattacken erlebt hat, weiß von der damit einhergehenden, erschreckenden Größe und Ohnmacht zu berichten. Manchmal scheint es, als würde die Angst wie ein hungriges Pack Wölfe von außen auf dich herfallen und dich bei lebendigem Leibe zerfleischen. Die Frage ‚Warum ich?‘ schwebt über all den emotionalen, kognitiven und physikalischen unliebsamen Begleitern der Angst.

Es gibt so viele Gründe warum wir Angst haben. Jeder Mensch ist individuell. Dabei ist es von geringerer Bedeutung, wie lächerlich jemand anders deine Angst findet. Auch ein Vergleich mit Lebensumständen anderer Menschen bringt dich nicht weiter. Nimm dich ernst! Für dich ist deine Angst real, einzigartig, anfangs unüberwindbar. Ein übermächtiger Endgegner im Alex-Kid-in-Wonderland-Retro-PC Spiel deines Lebens.

Mach dich frei – Wertfrei!

Die Bewertung anderer Menschen ist letztendlich nicht wichtig. Entscheidend ist es, den Grad zwischen „Ich werde ein wenig nervös, wenn ich vor Menschen sprechen soll“ und „Ich isoliere mich seit 6 Monaten völlig von der Außenwelt, da ich mich unmöglich in Menschenansammlungen aufhalten kann.“ deutlich zu spüren. Ich schreibe hier auch nicht über die Art von Angst, die du nach dem late night binge wachting deiner Lieblingsserie mit pathologischem Psychothrillerfaktor empfindest, während es dir auf dem Weg durch den finstren Gang Richtung Schlafgemach sämtlichen Mageninhalt umdreht (Ein heißer Tipp für alle Suchenden: „YOU“ auf Netflix…Und das ist nicht nur ein schauriger Paranoia-Trigger mit dramaturgisch bestens inszeniertem Drehbuch und alltagsnahen Settings, sondern auch WERBUNG weil Markennennung). Ich schreibe über die Angst, die dich abhält, das Leben deiner Träume zu führen. Oder weniger melodramatisch umschrieben: Die Angst, die dich im Alltag stolpern lässt, wenn du drei Tage in Serie nicht schläfst, weil du dich so vor der Zukunft fürchtest. Die Angst, die dich von Kopf (Migräne) bis Fuß (rheumatische Beschwerden) seit mehreren Jahrzehnten plagt; die Symptomschwerpunkte selbstverständlich stündlich wechselnd. Die Art von Angst, die dich davon abhält ein autonomes, sozial qualitatives Leben zu genießen. Wichtig ist, dass DU dich ernst nimmst und weißt, was zu tun ist. Wichtig ist, dass DU dir Unterstützung suchst. Welcher Art, entscheidest du.

Photo by the incredible Christine Kostner Photographie

Neben Ängsten, die unsere interne Natur ausgeprägt hat; sprich aufgrund unserer Sozialisation, Erziehung, Genetik, Trauma u.v.m. beeinflussen uns auch Nahrung, Hormone und weitere sechs Faktoren die Angst.

Hier sind 8 womöglich unerwartete Angst-Trigger, die du unbedingt kennen solltest:

1. Koffein: Jeder Mensch verarbeitet Koffein auf andere Weise. Verstoffwechselt dein Körper Koffein langsam, kann dies zu Angstgefühlen führen bzw. ein ohnehin ängstliches Angstnaturell verstärken.

2. Zucker: Studien wie etwa diese unter New PubMed! publizierte belegen, dass Zucker die Angst steigern kann. Je mehr Zucker du konsumierst, je wahrscheinlicher kann unter anderem der Einfluss auf deine Angst sein.

3. Ungleichgewichte im Menstruationszyklus: Für die Damen unter euch: Hormonschwankungen bzw. ein hormonelles Ungleichgewicht können besonders bei Angstpatientinnen häufig während des Monatszyklus‘ auftreten. Besonders vor der Menstruation sind hormonell bedingte Stimmungsschwankungen keine Seltenheit, was Einfluss auf Angstgefühle haben kann.

4. Schilddrüsenprobleme: In jeder Zelle unseres Körpers befinden sich Schilddrüsenrezeptorstellen. Die Schilddrüse beeinflusst zahlreiche körpereigene Vorgänge. Schilddrüsenprobleme können daher ein Faktor für gesteigertes Angstempfinden sein.

5. Alkohol: Weitere Studien haben gezeigt, dass ein übermäßiger Konsum von Alkohol das Gehirn anfälliger für Angstzustände macht und bestehende Angststörungen im Laufe der Zeit verschlimmern kann.

6. Nährstoffmangel: Mineralstoffe wie Lithium, Vitamin D und Magnesium sind essentiell bei Angststörungen. Akute Mangelzustände eines oder mehrerer genannter Mineralstoffe kann ein Auslöser für Angst sein.

7. Entzündungen: Dein Darm ist untrennbar mit deinem Gehirn verbunden. Sind die Bakterien deiner Darmflora aus dem Gleichgewicht oder insgesamt dein Stoffwechsel beeinträchtigt, können Entzündungen die Folge sein. Dies wiederum wirkt sich auf dein allgemeines psychisches  Befinden aus und kann somit auch Angstzustände hervorrufen oder verstärken. 

8. 5-HT Rezeptoraktivierung: Serotonin entfaltet seine Wirkung über die Aktivierung an Rezeptoren verschiedener Zellmembranen, die 5-HT Rezeptoren (auch Serotonin-Rezeptoren genannt). Werden diese durch Stress aktiviert, wird ein Gefühl von Angst spürbar. Diese 5-HT Rezeptoren sind in hoher Dichte in Zentralnervensystem, im Magen-Darm-Trakt, im Herz-Kreislaufsystem und im Blut zu finden. Besonderen Einfluss haben diese Rezeptoren nicht nur auf die Blutgerinnung und Lernprozesse, sondern auch auf die Steuerung des Tag-Nacht Rhythmus. Menschen mit Angststörungen schlafen in der Regel schlechter, wenig, oder gar nicht, sodass sie an dauerhafter Erschöpfung leiden. Melatonin ist übrigens der heiß ersehnte Gegenspieler von Serotonin, der besonders von Angst geplagte Menschen in die ersehnte Entspannung vor dem Schlaf führt.

Das waren 8 womöglich unerwartete Angst-Trigger. Schenke dir und deinem Körper ausreichend Beachtung. Schärfe dein Bewusstsein und nimm wahr welche Situationen, Nahrungsmittel, Tageszeiten, Menschen (!) deine Angst fördern! Die hier angeführten Angst-Trigger, basieren auf Eigenrecherche, meinen eigenen Wahrnehmungen während meiner Angststörung sowie den Informationen der behandelnden Ärzte meines Krankenhausaufenthaltes. Die hier angegebenen Informationen ersetzen keine medizinische oder therapeutische Erstberatung oder Intervention. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Lebens- und Schlafqualität bereits unter deinen Angstzuständen leidet (Mehr als 4 Wochen andauernde emotionale und physische Symptome), solltest du dir dringend Hilfe suchen. Das ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil!! Offen darüber zu sprechen und dir einzugestehen, dass du bereit bist deine individuellen Angst-Trigger zu beleuchten sind die ersten wesentlichen Schritte, um dich vom Pack Wölfe – der Ohnmacht der Angst – schrittweise zu entfernen.

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Kommen dir einige der genannten Angst Trigger bekannt vor? Hast du Erfahrungen mit weiteren Einflussfaktoren? Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, wie du mit deiner Angst umgehst!

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23. Januar, 2020 By Heidi Lampret

Loslassen – Aufräumen

Lass los was dich kaputt macht.
Foto by Theresa Pewal Photographie

So oft im Leben fühlt es sich schlecht an, etwas aufzugeben. Wir bevorzugen es in Jobs zu bleiben, die uns wenig bis gar nicht erfüllen, in Partnerschaften, die schon längst zum Scheitern verurteilt sind. Wir folgen Verhaltensmustern, weil ein Verzicht auf sie mit sterben gleichzusetzen wäre; wir sagen Ja, obwohl die Stimme in unserem Kopf laut Nein schreit. Wir Menschen sind lustige Wesen, gewöhnen uns unglaublich schnell an die wiederwertigsten Lebenszu- und Seinsumstände, bevor wir etwas verändern. Wir akzeptieren was ist, selbst wenn es uns schadet. Was wir dabei allerdings außer Acht lassen, ist die Tatsache, dass wir unsere größten Wachstumsmöglichkeiten schnurstracks an uns vorüberziehen lassen. Was uns wachsen lässt, erfordert in einem ersten Schritt die Bereitschaft loszulassen. Ein Praxistipp fürs Loslassen im Alltag findet sich am Ende dieses Beitrages (Marie Kondo lässt grüßen – Unbezahlte Werbung)

Was habe ich Motivationsvideos, Webinare, Coachings, Bücher konsumiert? Stets mit der Grundhaltung mir noch mehr Fähigkeiten aneignen zu müssen, noch mehr am Kopf zu arbeiten. Bei diesem non stop Sprintlauf hab ich Herz und Seele eiskalt zurückgelassen. Wir machen uns Loslassen ganz schön schwer.

Never give up! – You never loose, you only learn! – Fail often, fail early, fail forward! – Gratitude is the only way to success! ….Hach, sie hallen noch in meinen blutenden Ohren. Die Echos der ganz Großen; der self-made Millionäre. Die motivierenden Worte der Gurus, die ich in zu hohem Maße konsumierte. Bei diesen Erfolgsstories wird allerdings stets außer Acht gelassen, dass auch sie ihren Preis zu zahlen hatten. Sie mussten mutig sein, mussten schmerzhafte Entscheidungen treffen, Dinge, Menschen und Ideologien loslassen. Loszulassen wird uns durch eine glamour glossy social media Welt unfassbar schwer gemacht. In der Realität gibt es keinen Filter drüber zu wischen und ZACK bist du erfolgreich, begehrenswert, mit deinem Leben im Reinen. Solche Auftritte können das Gefühl vermitteln: Tu alles, nur bloß scheitere nicht! Heute weiß ich, dass ich nie gescheitert bin, sondern einfach Lebenserfahrungen gesammelt habe, die nicht meinem eigentlichen Wesen entsprachen. Es gibt viele Wege seine Ziele zu erreichen. Manchmal muss man dafür ein wenig Ballast abwerfen. Wie so oft im Leben, genau den, den man jahrzehntelang nicht wahrgenommen hat, weil er unmittelbar vor der eigenen Nase war.

Was neben Loslassen genau so wichtig ist, um erfolgreich zu sein? Mut! Mut zu wissen, wann es genug ist. Mut zu wissen, wann ein Ziel adaptiert werden muss. Und noch viel mehr Mut ist aufzubringen, um ein nicht mehr passendes Ziel aufzugeben. Dann, wenn du merkst, dass es nie deines war. Du hast es dir in deinem Kopf konstruiert aus Vorstellungen und Erwartungen der Menschen, dessen Meinung für dich wichtig war. Oder, weil man halt dieses oder jenes Ziel hat, wenn man in deinem Alter ist, mit deinem Geschlecht, in deiner Position. Blablabla! Ganz ehrlich: Unser aller Zeit ist endlich und kostbar. Es håt anfoch ned alles Platz in diesem einen Leben! Deshalb: Räum auf und schaffe dir Platz für die wirklich wichtigen Dinge. Denn Erfolg bedeutet nicht nur, das Richtige zu tun, sondern auch, das Falsche sein zu lassen.

Die größte Hürde am Loslassen ist weniger die Angst vor dem Verlust, als das Eingestehen von Verletzlichkeit, Schwäche oder dem Versagen. Gewohnten Mustern zu folgen, um gesellschaftlich allgemein anerkannte Ziele zu erreichen gibt Sicherheit. Das machen alle so. Komm schon, reiß dich am Riemen! Neue Wege zu gehen macht Angst. Denn die Zukunft steht unter ungewissen Sternen: Geht es gut aus oder schlecht? Ich sag mal so, meine Erfahrung hat bewiesen, es regelt sich immer alles zu DEINEM Bestem. Beschäftige dich mit der Angst vor der Ungewissheit und bleib nicht bei ihr stehen. Will heißen: Nimm Stift und Papier und visualisiere denn aller aller schlimmsten Fall, der eintreten könnte. Was ist der worst-case? An welcher Stelle sagst du game over? Du wirst feststellen, dass dein Hirn für jede erdenkliche Situation Lösungen finden kann. So schlimm kann kein ambitioniertes Vorhaben, dass du mit 100% Herzblut verfolgst nehmen!

Der Prozess des Loslassens ist ganz gewiss kein schöner! Er ist schmerzhaft. Aber entscheide du, ob du der Angst weiterhin Raum gibst, sodass sie bestimmt, ob du weitermachst oder nicht. Willst du weiterhin die nächsten 30 Jahre deines Lebens damit verschwenden, dich in Angst gehüllt in die Ecke zu kauern und dir einzureden, du wärst ein Versager oder, dass du Erfolg nicht verdient hättest? Alles Bullshit! Wir alle sind für ein glückliches Leben gemacht. Es liegt in unseren Händen, dich von den Altlasten der Vergangenheit zu lösen, um eben diese endlich frei zu haben für was Neues! Es ist völlig in Ordnung ein Mensch zu sein, der sich manchmal irrt oder falsch liegt. Wenn wir loslassen, was nicht (mehr) zu uns, unserem Leben und unseren Werten passt, passiert etwas Magisches. Plötzlich können wir wachsen und lernen. Loslassen ist nicht das Ende. Es ist der Anfang.

Weil das jetzt alles so fürchterlich steril, abstrakt theoretisch klingt, gibt’s abschließende einen praxisorientierten Tipp, damit DU so richtig ins Tun und Schwitzen kommst. Letzten Sommer setzte ich den hier beschriebenen inneren Prozess des Loslassens auch im Außen um. Nach der KonMari© Methode [Unbezahlte Werbung weil Markennennung] verließen 25 große Müllsäcke nicht nur mein Haus, sondern auch meinen feinstofflichen Körper und mein Leben. Auch heute trenne ich mich leidenschaftlich gern von Dingen, zu denen ich keinen Bezug habe. Die freudig sprühende Japanerin Marie Kondo empfiehlt weniger, radikal zu entrümpeln und sich unüberlegt in ein hyper-minimalistisch, asketisches Dasein zu stürzen. No way! Viel mehr gefällt mir ihr spiritueller Zugang zu diesem Thema.

In stiller Einkehr nimmt sie im Raum ihrer jeweiligen KlientInnen hockend wertschätzend Kontakt mit dem Heim auf, bedankt sich für die Informationen und die Kooperation während des Aufräumprozesses. Die zentrale Frage im Zuge des strukturierten Loslassens lautet: „Macht mich dieser Gegenstand glücklich?“ Ich konnte mich nicht länger belügen. Bei jedem zweiten Gegenstand spürte ich null Resonanz oder Freude. Weg damit! Sie unterteilt in maximal 5 Kategorien. All deine Besitztümer sind in wenige Kategorien einzuordnen. Das hilft schon mal gedanklich, die Fülle an Zeug zu erfassen.

Auch die Anweisung sämtliche (!!) Textilien deines Haushaltes auf einen großen Haufen zu werfen, zeigte deutlich spürbare, nahezu therapeutisch-heilsame Wirkung! Unfassbar. Was das mit mir gemacht hat, siehst du in diesem Video:

Wie erwähnt, konnte ich die meisten Gegenstände up- und recyceln. Ich bin kein Fan von wahllos wegwerfen. Es ist schön sich bewusst zu machen, was wirklich Freude macht. So gehe ich nun bewusster durch meine vier Wände, betrachte sie immer wieder wie beim aufregenden sightseeing einer neuen Stadt in fernen Ländern. Loslassen macht auch meine übrigen Anteile immer sichtbarer und klarer. Es fühlt sich gar nicht mehr nach sterben oder nach Verlust an. Im Gegenteil! Loslassen kann helfen in Fülle zu leben. Es genügt ein kleines Kartendeck aus drei oder vier brillanten Eigenschaften und Talenten zu haben, um dein Glück ins Leben zu bringen!

Ich hab‘ das Chaos selbstverständlich in Bildern dokumentiert 🙂

Oh dear! Welchen Mangel hast du bloß die letzten Jahrzehnte illusioniert?

Die Kraft der Menge an Besitztümern zeigte erschlagende Wirkung.

Mir war nicht klar, dass ich überhaupt eine Skijacke besitze!? 🙂

  • That’s it:
  • Alles, was mir noch an Kleidung bleibt!

…und ich bin sehr glücklich! Sideinfo: Der Sekt links unten ist für den Augenblick, wenn mein erster Roman publiziert wird (***SAVE THE DATE: 08.02.2020***LEGENDARYYYY). 🙂

Für alle, die gern mehr über Marie Kondo erfahren möchten, auf Netflix gibt es eine eigene Serie. Worth wachting! Außerdem platziere ich noch ein paar weiterführende Links [Unbezahlte Werbung weil Markennennung]:

https://www.youtube.com/channel/UCNaPKFA1niUFRgzkVqqhJVg
https://konmari.com/

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10. November, 2019 By Heidi Lampret

Bereit für das Chaos?

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Foto by the incredible Christine Kostner Photographie

Niemand bereitet dich auf den Moment vor, wenn ein Mensch, den du liebst, die letzten strapaziösen Atemzüge wagt, die Haut vergilbt, die traurige Audiountermalung der Nullerlinie am Beatmungsgerät sich durch Mark und Bein bohrt und alles, was den Menschen vor dir mal ausmachte, den Raum verlässt, sodass alles was bleibt, eine verbrauchte Hülle ist. Dennoch bevorzugen wir es, in unserer gewohnten Ordnung zu verweilen, sodass sich auch der darauf folgende Tod wie heilloses Chaos anfühlt.

Ordnung ist das halbe Leben

Wir lernen angepasst zu sein, ordentlich. Ordnung ist wichtig. Dem stimme ich als 25erin (Kabbala verrät hier spannende Details zu unserem Lebenssinn) und Sternzeichen Jungfrau Geborene durchaus zu. Ich liebe es, Dinge, die mir Freude bereiten um mich zu ordnen. Ebenso, liebe ich es, jene Dinge dankbar gehen zu lassen, die sich als sinnlos und wenig freudvoll entpuppen. Die Ordnung, die ich für nicht länger angebracht halte, ist die, die über die Jahre der Erziehung, Sozialisation, sowie der selbst erfüllenden Prophezeiungen unseres Selbstkonzepts zu einer inneren zwanghaft strafenden Stimme mutiert. Die Stimme, die dir sagt:

„Nein, du kannst unmöglich früher aus der Arbeit raus, um mit Freunden schwimmen zu gehen.“

„Du kannst unmöglich das Sabbatical Formular ausfüllen, wo du doch in der Arbeit fünfzig Stunden pro Woche gebraucht wirst. Der Aufstieg kommt schon. Gewiss! Du musst dich weiter beweisen, kämpfen, machen, laufen.“ *

„Klar nimmst du den fucking vierhundert Tausend Euro Kredit auf, obwohl er dich bis in die Unendlichkeit überforderst. Klar, du würdest viel lieber eine simple fünfundachtzig Quadratmeter Mietwohnung wählen. Du weißt genau, dass dich Besitz dieser Größenordnung massiv belastet. Aber was solls? Das macht man so in deinem Alter.“

„Du musst dringend die hundert Euro Schuhe kaufen, den neuen Mercedes auf Kreide, den dreiwöchigen Amazonas-Entdecker-Urlaub weiterhin zwischen Status unbestimmt und niemals gedanklich hin- und her wälzen. Schließlich wollen Fassade und Dach erneuert und die Kinder in Früherziehung, Reit- und Fußballcamp geschickt werden.“

„Nein, du hast keine Zeit für das Leben. Zeit für dein schönes Leben.“

Ist das die Ordnung, die es sich aufrecht zu halten lohnt, oder ist es Zeit dich dem Chaos hinzugeben? Es ist ja ohnehin da, warum also weiterhin vermeiden?

Foto by pixabay.com

Verschieb dein Leben nicht auf Irgendwann

…denn Irgendwann holt der Tod dich und mich aus dieser künstlichen Ordnung, die wir gelernt haben, als unsere Realität anzuerkennen. Unausweichlich. Unveränderbar! Ordnung hat für mich auch einen Beigeschmack von Kontrolle. Ich will gefälligst wissen wo die Dinge sind. Ich will wissen, wer ich mit Ü30 zu sein habe. Wo also bin nach dem Tod? Warum ist tot sein kein fassbarer Seinszustand? Warum übersteigt das Verstand und räumliche Vorstellungskraft? Fragen, die mich während meiner Therapie die ersten Jahre nahezu aufgefressen haben. Bis in den nächsten Morgen haben sie mich verfolgt, des Schlafes beraubt. Heute? Da schmunzle ich und staune über dieses großartige Leben. Ich bewundere die schönen Dinge, die ich bereits spüren und wahrnehmen darf. Ich weiß, da kommt noch viel mehr und ich freu’ mich drauf. 

Ob du willst oder nicht: Das Chaos ist Teil von dir

Der Tod holt die Menschen, die wir lieben aus der Ordnung. Aus der Ordnung in unseren Köpfen. Mein Kopf ließ mich lange Zeit glauben, sterben und tot sein wäre etwas für die Anderen. Niemand von uns kommt lebend hier raus, also frag dich, ob du Chaos und Ordnung in deinem System nicht mal vorsichtig auf nachmittäglichen Kaffee schicken solltest. Auf dass sie sich diesem schwierig schweren Themen näherten. Zumindest, um nach dem Zucker zu fragen oder, um höflich übers Wetter zu tratschen.

All diese Ich-kann-nichts. Wofür haben wir überhaupt noch Zeit, wenn wir die kognitiven Prozesse unseres Arbeitsspeichers (Kopfes) ständig mit nutzloser Hirnwixerei füttern. Was denken die Menschen über mich? Wie schaut das denn aus, so über dreißig ohne Kinder, erste Scheidung/ Trennung, fünfzehnter Job, wieder gescheitertes Start up? Scheiß egal. Immerhin hast du was riskiert, ein Modell probiert! Letztlich ist es egal wie du lebst, wen oder wie viele Menschen du liebst, welches Beziehungsmodell du wählst, wo und wie oft du arbeitest, welche Ernährungsvariante für dich richtig ist, ob du rauchst, gelegentlich kiffst, deinen Chihuahua in dämlich peinlich pinke Regenhäute packst, sodass sie aussehen wie kandierte Knackwürste. Das Haus-Kind-Garten-Hund-Baum Schema hat seine Daseinsberechtigung. Absolut! Dummerweise funktioniert es für ganz ganz viele Menschen nur so überhaupt nicht! Weil das Leben nicht so einfach ist. Bitter wird es, wenn das Haus-Kind-Garten-Hund-Baum Schema rasch zum Lass-uns-unglücklich-verheiratet-oder-in-Leidensgemeinschaft-bleiben-und-pathologische-Verbalattacken-und-oder-physische-Gewalt-in-Kombination-mit-Alkoholismus-zelebrieren Muster mutiert. Ist das dann das Leben, auf das uns alle so viele Jahre vorbereitet haben? Weil da mehr für uns unmöglich drin sein kann? Lass uns uns das alles aushalten, bis wir in die Kiste fallen? Lass uns Kinder machen, weil das unsere instabile Beziehung retten könnte? Lass uns Kinder machen, weil man das halt so macht kurz vor oder knapp über dreißig?

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Und doch stecken hinter Handlungen und Überlegungen wie diesen lauter unausgesprochene Ängste. Die Angst vor dem nicht-mehr-sein; dem Tod. Die Angst vor dem alleine sein. Die Angst nicht zu genügen oder weiß der Kuckuck. Ist das die Linearität und Ordnung, die es zu wahren gilt, weil ein Ausbruch als viel zu prekär, arrogant, abnormal gelte? Was aber, wenn der Ausbruch aus dieser zwanghaft Luft abschnürenden Linearität bedeutete, dass ich und du unserem Lebensglück gigantische Schritte näher kämen? Weil wir lebten, was wir wirklich liebten! Weil wir lebten, was wir wirklich sind! Weil wir echter würden und keine traurig, inhaltsleere Version unserer selbst wären. Weil wir das Leben endlich in seiner Größe verstünden. Ich weiß, dass alles klingt mancher Stelle wirr, weil mein Kopf mir diese Gedanken ungefiltert einspielt und mein Schreibstil verworren und verquirrlt ist. Auch eine linear ordentliche Zuschreibung, die ich unlängst von Verlagsseite erhielt. So what? Dann denke, schreibe, fühle ich eben verworren verquirrlt! Fühlt sich für mich noch immer authentischer, wacher und klarer an, als alles an Ordnung und Linearität, der ich mich bisher ungefragt resignierend hingegebnen habe.

Die Kategorisierung dieses großen Lebens

Ich erinnere mich an ein Beratungsgespräch mit meinem Versicherungsmakler vor vielen Jahren. Er stellte mein Leben auf einer Linie dar. Eine simple Linie auf chlorgebleichtem Papier, Format DIN A4. Auf einem Abschnitt der Linie linksseitig verdeutlichte er mir, wie viele Jahre schon hinter mir lagen. Er packte all die schönen, bittersüßen und auch die finsteren Erinnerungen, die mein großes Leben – das Universum in mir und meinem wunderschönen Körper eigentlich bilden – in Lebensphasen, durch Linien abgetrennt. Plump blickte ich auf mein lineares Leben. Kindheit, Jugend, Pubertät hatte er schnell abgehakt. Da gab es versicherungstechnisch nix zu holen. Spannend wurde es ab der Studienabschluss,- Jungfamilien bzw. in-Lebensgemeinschaft-wohnend-die-Familienplanung-andenkend-Phase. Mit einem Schnalzlaut macht er klar, ich hätte mit spätestens achtzehn Jahren anfangen sollen meine private Pensionsvorsorge einzuzahlen. So ging es eine Weile weiter, die Linie zog er fort, bis er die durchschnittliche Lebensdauer markierte und die Tatsache, dass Frauen im Schnitt sieben bis zehn Jahre länger leben mit einem verlegen lauten Lacher untermalte.

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Wessen Leben lebst du?

Ist es nicht merkwürdig, wie sehr wir uns mit Essen, Schlafen, Beten (für die religiösen LeserInnen), Unterhaltung beschäftigen, anstatt über unseren Daseins-Zweck in diesem großen, schwarzen, unendlich weiten Universum zu sprechen? Sind wir allen ernstes weiterhin der Ansicht, wir wären hier, um gut fünfundvierzig Jahre zu arbeiten, dann noch ein wenig die pupsenden Enkelkinder zu schaukeln und Leben und Welt wieder zu verlassen? Die Lebenslinie erstreckt sich über ein schlichtes Blatt Papier, von Versicherungsmaklern dieser Welt, kategorisiert nach verschiedenen Phasen. Was aber geschieht in den einzelnen Zwischenräumen? Ist Leben tatsächlich so einfach zu erfassen? Ist es nicht frech und töricht das Leben so klein zu denken? Ich bin nicht länger bereit das so hinzunehmen und mich weiterhin vor der Großartigkeit dieses Lebens zu verstecken.

So viel ist klar: Lebensmüdes Jammern über einen herannahenden Montag, Gespräche am Arbeitsplatz wie lange man denn noch bis zum ultimativen Ziel – der Pensionierung: Dem Moment, wo das Leben starten würde, oder Hassansprachen über ArbeitnehmerInnen, die Aufstiege nicht verdienten, Gehaltserhöhungen oder sonstiges, sind in meiner Gegenwart Fehl am Platz. Was du mit mir gerne besprechen kannst, ist der Tod. Weil er dich und mich auch dem Leben näher bringt. In der Auseinandersetzung mit unserer Vergänglichkeit liegt so viel Schönheit, Leidenschaft. Er ist ohnehin täglich präsent. Für mich zumindest. Für dich auch? Ich möchte mich jetzt mit dem Chaos beschäftigen, bevor es mich und mein kleines Herz zerfetzt in dem Moment, als das Telefon klingelt und mir eine zittrig bibbernde Stimme am anderen Ende verrät, dass meine Mutter, einer meiner Brüder, ein lieber Freund, eine nahe Freundin die Dimension gewechselt hat.

Der Glaube an die höhere Ordnung

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Wenn es eine Ordnung gibt an die ich inniglich glaube, ist es eine höhere Ordnung. Die Ordnung, die uns täglich signalisiert, dass es Zeit ist aufzuwachen. Die Ordnung, die unzählige Mengen an Blut durch unseren gesamten Organismus zirkulieren lässt. Die Ordnung, die ganz bewusst Beginn und Ende unserer Materie definiert. Heute weiß ich, dass es nie um die Angst vor dem Sterben ging. Es ging um die immer um Tot-SEIN und damit einhegend um die Angst vor dem Leben. Heute beginne ich ansatzweise zu begreifen, dass diese höhere Ordnung seinen Sinn hat und ich mich voll ins Vertrauen begeben kann. Ich habe die Entscheidung hier in diesem Körper, in dieser Epoche, an diesem Fleck der Erde, in genau diese Familie geboren zu sein alles andere als bewusst getroffen. Die höhere Ordnung spendet Leben. Wie frech wäre es also zu behaupten, ich wäre jemandem ausgeliefert, der bestimmte, wann ich sterben müsse? Klar ist es auch diese Ordnung da draußen und im Universum in mir, die den Zeitpunkt zu gehen bestimmt. Sie bestimmt den Zeitpunkt, wann Bäume ihre Blätter fallen lassen und Tiere im Winter in mehrwöchige Trancezustände übergehen, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen oder die Gezeiten des Meeres, den Wechsel von Tag zu Nacht. Das ist mir vertrauensvolle, wahrhaftige Erklärung genug. Mehr vermessen, erklären und ordnen muss ich mir die Welt nicht. Dieser Gedanke macht mich stark und zuversichtlich.

Bist du auch bereit das Chaos anzunehmen? Das Chaos als wesentlichen Bestandteil deiner Existenz? Ich bin es in mini Schritten. Jeden Tag ein wenig mehr. Es braucht Mut. Für gewöhnlich ist man gemeinsam leichter mutig. Und zudem ist man zusammen auch weniger allein. Falls du dich in ein oder zwei Gedanken in diesem Text wieder gefunden hast, freue ich mich über deinen Kommentar. Wie du siehst, bist du nicht allein. Für nachmittäglichen Kaffee, Gespräche über Chaos, Ordnung, (Nicht)Sein, Leben und Tod stehe ich ganz echt und real ebenfalls zur Verfügung.

* Bis zu dem Punkt deines Lebens an dem sich die Karriereleiter als von der Sonne vergilbte Hüpfburg entpuppt, auf der wir herum poltern und -purzeln, sodass klar wird, dass wir uns auf einer Kindergeburtstagsparty in erwachsenen Körpern befinden mit schlechten Manieren, üppig Hüftgold von der Geburtstagstorte und kaltem Angstschweiß wegen der fiesen Clowns mit den Fratzen.

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