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Im heutigen Beitrag erfährst du mehr über deine beiden Betriebssysteme, den faszinierenden Parameter Herzratenvariabilität und was das alles mit dir, deinem Leben und deinem Glücksempfinden zu tun hat.
Alles im Leben ist Energie. Darin waren sich schon große Denker einig: Aristoteles, Johannes Kepler, Alessandro Volta, Thomas Alva Edison, Nikola Tesla, Wilhelm Conrad Röntgen, Max Planck, Emmy Noether. Materie besteht aus schwingenden Teilchen. Selbst Wasser geht mit Schwingungen seiner Umwelt in Resonanz. Denke an den Stein, der ins Wasser fällt und das Wasser um sich herum in kreisende Bewegung (Schwingung) versetzt, oder an die legendär gezupften Gitarrensaiten unter dem Armaturenbrett mit dem Wasserglas im close-up von Jurassic Park. 🙂
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Du brauchst Energie für deine Atmung, zum Denken, Singen, Spielen; für deine Verdauung, zum Liebemachen und, um den Chef um eine Gehaltsvorrückung zu bitten. Auch beim Anstehen an der Supermarktkasse brauchst du Energie und auch für das Wachstum deiner Fingernägel. Wir haben allerdings nie genug Energie, um all‘ diese Dinge gleichzeitig zu tun. Multitasking ist längst überholt. Du kannst nur entweder Liebemachen oder warten bis die tattrige Lady an der Supermarktkasse ihre Kupfermünzen im Schneckentempo gezückt hat. Das ist das Dilemma unseres Lebens. Wir wären gerne überall gleichzeitig, sinnieren über Teleportation, träumen am Arbeitsplatz vom stechend türkisen Meerwasser am Strand von Bali, hätten gerne den Einkauf schon säuberlich sortiert im Kühlschrank und die Gehaltsvorrückung bereits am Konto eingetrudelt. Die Natur hilft uns dabei, das Dilemma zu lösen. Wir dürfen immer wieder aufs Neue lernen, dass wir in jeder Situation in der Lage sind, das Maximum verfügbarer Energie dorthin zu lenken, wo wir sie tatsächlich brauchen. Da ein so großer Energieaufwand wirklich mords viel Aufwand ist und zudem sehr komplex, hat die Natur entschieden diesen Vorgang unserer bewussten Steuerung zu entziehen. Kurzum: Energie fließt wo Aufmerksamkeit ist!
Dafür verantwortlich zeichnen sich Sympathikus und Parasympathikus. Müssen wir angreifen oder fliehen, weil wir bedroht werden, weil ein prähistorischer Säbelzahntiger aus dem Grabe aufersteht oder eine Nachzahlung vom Finanzamt im Postkasten auf uns wartet, zeichnet sich der Sympathikus für die Energiemobilisation verantwortlich. Die Muskelspannung steigt, ebenso der Blutdruck. Haben wir die drei genannten Erregungsszenarien überlebt, kommt der Parasympathikus ins Spiel. Er kümmert sich um alles, was uns gesund und vital erhält: Entspannung, Schlaf, Wundheilung, Verdauung, Immunsystem. Ihr Miteinander kannst du dir vorstellen wie ein Tanzpaar. Je geschmeidiger ihre Tanzschritte und Rhythmen im Einklang sind, je besser fühlst du dich insgesamt.
Im fernen China ist man sich der Kausalität zwischen Gesundheit und unserem Herzschlag schon seit knapp 1.800 Jahren bewusst. Umso fröhlicher, zufriedener wir mit uns und unserem Leben sind, je unregelmäßiger schlägt das Herz. JA – richtig gelesen. Ein kleiner Wechselschritt muss zwischen dem Do-Dong (vgl. Dirty Dancing) unseres Herzschlages schon integriert sein, sodass daraus ein Do-Doong-Do-Dong wird (vgl. Wang Shu-He, 180-270 n.Chr.).
Bereit seit einem Jahrhundert sprechen wir im Westen von der Herzratenvariabiltität (HRV). Mit dem zuvor beschriebenen leichtfüßig-unregelmäßigen Gepoche unseres Herzens, erhalten wir uns gesund. Unser Herz reagiert auf alle Einflüsse; die äußeren wie die inneren (Gedanken, Gefühle). Wie genial ist das denn? Blitzschnell, elegant, ohne einen bewussten Gedanken daran zu verlieren. Es tut es selbstverständlich und – Hand aufs Herz – wie oft sagst du deinem Herzen DANKE für diese täglich stattfindenden Höchstleistungen? Egal, ob wir dem verpassten Bus nachlaufen, ein herrliches Mittagessen genießen, unseren Herzensmenschen sinnlich küssen, das Finanzamt wegen dem doofen Brief eine uncharmante Mail verfassen oder wir mit WLAN und sonstigen Strahlungen förmlich torpediert werden. Unser Herz versucht all das zu managen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde. Egal wo gerade Lebensenergie benötigt wird, unser Herz sendet Signale übers Rückenmark ins Gehirn, sodass Sympathikus und Parasympathikus binnen Bruchteilen von Sekunden zwischen den Tanzstilen Slowfox und Quickstep variieren können.
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Wie ist denn das nun in der Praxis? Hast du den Eindruck, dass Sympathikus und Parasympathikus dich immer voll in flow bringen? Oder ärgerst du dich über deine chronische Verstopfung, die latente Migräne und die Dauerschmerzen im Bewegungsapparat? Das alles lässt sich mit einem HRV-Gerät ideal messen! Ich hab‘ mich vor Jahren drüber getraut. Für 24 Stunden zierte ein kleines Gerät mit Clip meinen Bleistiftrock, zwei Elektroden befestigte ich am Brustkorb nähe Herz. Schon spannend, endlich mal schwarz auf weiß zu sehen, wie groß der Auftritt von Sympathikus in einem Zustand allgemeiner Angst/Panik selbst bei banalen Tätigkeiten wie Geschirrspülen ist. Messtools gibt es viele. Frag einfach mal den Arzt/Komplementär-/Alternativmediziner deines Vertrauens. Auch Energetiker arbeiten u.U. mit HRV-Messungen. Und wenn du’s ganz easy halten willst, gibt sogar schon ein normaler Laufgurt mit Brustelektrode und eine kostenlose App Auskunft über deinen Status quo. Einfach im Suchfeld des Appsores HRV oder Pulstracker eingeben.
Werte gibt es da viele. Manche Geräte spucken numerische Ergebnisse aus, andere werfen mit Abkürzungen um sich (HF, LF, RMSSSD, SDNN). Wenn du’s wirklich fundiert wissen willst, weise ich gerne auf Rasmus Gaupp-Berghausen hin. Der Vorarlberger (AT) mit dänischen Wurzeln und Argrarwissenschaftlichem Hintergrund (Forschungen in Wien, Kopenhagen, Costa Rica) sowie einem Quantenphysikalischen Hintergrund hat sein Tun diesem Thema verschrieben. „Deine Herzratenvariabiltitä ist der exakteste Spiegel deiner Lebendigkeit. Nichts liest deine Befindlichkeit im Moment so exakt aus, und noch mehr: Nichts erkennt so zuverlässig, wie du die letzten Jahre mit dir selbst umgegangen bist mit deinem Körper, deinem Geist, deiner Seele. Deine HRV zeigt, wie belastet du bist und wie gut du mit Belastung umgehen kannst, ob und wie schnell du regenerierst. Sie gibt dir unmittelbares Feedback darauf, ob dein Leben gut oder schlecht für dich ist: Hilft mir diese Diät? Frag deine HRV. Bringt mich dieser Trainingsplan weiter? Frag deine HRV. Wie reagiere ich auf Fasten, wie auf Meditation? Frag deine HRV“, so Gaupp-Berghausen.
Möchtest du dich weiter in dieses Thema vertiefen? Gute Quellen sind beispielsweise www.firstbeat.com, www.runnersworld.de oder Gaupp-Berghausens Webseite www.aquaquinta.com/sound-of-soul.
Stichwort „Sound of Soul“. Dabei handelt es sich um eine von Gaupp-Berghausens entwickelte Software, die deine HRV in ein Erlebnis aus Musik und Farben übersetzt. HRV ist hierbei kein reines Diagnosetool, sondern ein therapeutisch wirksames Tool. So hören Probanden zur Aktivierung des Parasympathikus‘ Harfentöne oder dunkle Pianosounds.
Prinzipiell ist mir wichtig, dass du dich von einer schwarz-weiß-Denke zum Thema HRV verabschiedest. Es gibt keine gute oder schlechte HRV und mit dir ist ganz bestimmt nicht alles im Argen, sobald du hohe Sympathikus-Kurven hast. Es ist einfach eine Momentaufnahme, um zu sehen, wo du stehst, wie viele Prozesse du managst, wo du mehr in die Entspannung gehen darfst.
Hast du Erfahrung mit HRV? Kennst du diese Zusammenhänge bereits? Ich freue mich, wenn du deine Gedanken mit mir teilst!
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