So oft im Leben fühlt es sich schlecht an, etwas aufzugeben. Wir bevorzugen es in Jobs zu bleiben, die uns wenig bis gar nicht erfüllen, in Partnerschaften, die schon längst zum Scheitern verurteilt sind. Wir folgen Verhaltensmustern, weil ein Verzicht auf sie mit sterben gleichzusetzen wäre; wir sagen Ja, obwohl die Stimme in unserem Kopf laut Nein schreit. Wir Menschen sind lustige Wesen, gewöhnen uns unglaublich schnell an die wiederwertigsten Lebenszu- und Seinsumstände, bevor wir etwas verändern. Wir akzeptieren was ist, selbst wenn es uns schadet. Was wir dabei allerdings außer Acht lassen, ist die Tatsache, dass wir unsere größten Wachstumsmöglichkeiten schnurstracks an uns vorüberziehen lassen. Was uns wachsen lässt, erfordert in einem ersten Schritt die Bereitschaft loszulassen. Ein Praxistipp fürs Loslassen im Alltag findet sich am Ende dieses Beitrages (Marie Kondo lässt grüßen – Unbezahlte Werbung)
Was habe ich Motivationsvideos, Webinare, Coachings, Bücher konsumiert? Stets mit der Grundhaltung mir noch mehr Fähigkeiten aneignen zu müssen, noch mehr am Kopf zu arbeiten. Bei diesem non stop Sprintlauf hab ich Herz und Seele eiskalt zurückgelassen. Wir machen uns Loslassen ganz schön schwer.
Never give up! – You never loose, you only learn! – Fail often, fail early, fail forward! – Gratitude is the only way to success! ….Hach, sie hallen noch in meinen blutenden Ohren. Die Echos der ganz Großen; der self-made Millionäre. Die motivierenden Worte der Gurus, die ich in zu hohem Maße konsumierte. Bei diesen Erfolgsstories wird allerdings stets außer Acht gelassen, dass auch sie ihren Preis zu zahlen hatten. Sie mussten mutig sein, mussten schmerzhafte Entscheidungen treffen, Dinge, Menschen und Ideologien loslassen. Loszulassen wird uns durch eine glamour glossy social media Welt unfassbar schwer gemacht. In der Realität gibt es keinen Filter drüber zu wischen und ZACK bist du erfolgreich, begehrenswert, mit deinem Leben im Reinen. Solche Auftritte können das Gefühl vermitteln: Tu alles, nur bloß scheitere nicht! Heute weiß ich, dass ich nie gescheitert bin, sondern einfach Lebenserfahrungen gesammelt habe, die nicht meinem eigentlichen Wesen entsprachen. Es gibt viele Wege seine Ziele zu erreichen. Manchmal muss man dafür ein wenig Ballast abwerfen. Wie so oft im Leben, genau den, den man jahrzehntelang nicht wahrgenommen hat, weil er unmittelbar vor der eigenen Nase war.
Was neben Loslassen genau so wichtig ist, um erfolgreich zu sein? Mut! Mut zu wissen, wann es genug ist. Mut zu wissen, wann ein Ziel adaptiert werden muss. Und noch viel mehr Mut ist aufzubringen, um ein nicht mehr passendes Ziel aufzugeben. Dann, wenn du merkst, dass es nie deines war. Du hast es dir in deinem Kopf konstruiert aus Vorstellungen und Erwartungen der Menschen, dessen Meinung für dich wichtig war. Oder, weil man halt dieses oder jenes Ziel hat, wenn man in deinem Alter ist, mit deinem Geschlecht, in deiner Position. Blablabla! Ganz ehrlich: Unser aller Zeit ist endlich und kostbar. Es håt anfoch ned alles Platz in diesem einen Leben! Deshalb: Räum auf und schaffe dir Platz für die wirklich wichtigen Dinge. Denn Erfolg bedeutet nicht nur, das Richtige zu tun, sondern auch, das Falsche sein zu lassen.
Die größte Hürde am Loslassen ist weniger die Angst vor dem Verlust, als das Eingestehen von Verletzlichkeit, Schwäche oder dem Versagen. Gewohnten Mustern zu folgen, um gesellschaftlich allgemein anerkannte Ziele zu erreichen gibt Sicherheit. Das machen alle so. Komm schon, reiß dich am Riemen! Neue Wege zu gehen macht Angst. Denn die Zukunft steht unter ungewissen Sternen: Geht es gut aus oder schlecht? Ich sag mal so, meine Erfahrung hat bewiesen, es regelt sich immer alles zu DEINEM Bestem. Beschäftige dich mit der Angst vor der Ungewissheit und bleib nicht bei ihr stehen. Will heißen: Nimm Stift und Papier und visualisiere denn aller aller schlimmsten Fall, der eintreten könnte. Was ist der worst-case? An welcher Stelle sagst du game over? Du wirst feststellen, dass dein Hirn für jede erdenkliche Situation Lösungen finden kann. So schlimm kann kein ambitioniertes Vorhaben, dass du mit 100% Herzblut verfolgst nehmen!
Der Prozess des Loslassens ist ganz gewiss kein schöner! Er ist schmerzhaft. Aber entscheide du, ob du der Angst weiterhin Raum gibst, sodass sie bestimmt, ob du weitermachst oder nicht. Willst du weiterhin die nächsten 30 Jahre deines Lebens damit verschwenden, dich in Angst gehüllt in die Ecke zu kauern und dir einzureden, du wärst ein Versager oder, dass du Erfolg nicht verdient hättest? Alles Bullshit! Wir alle sind für ein glückliches Leben gemacht. Es liegt in unseren Händen, dich von den Altlasten der Vergangenheit zu lösen, um eben diese endlich frei zu haben für was Neues! Es ist völlig in Ordnung ein Mensch zu sein, der sich manchmal irrt oder falsch liegt. Wenn wir loslassen, was nicht (mehr) zu uns, unserem Leben und unseren Werten passt, passiert etwas Magisches. Plötzlich können wir wachsen und lernen. Loslassen ist nicht das Ende. Es ist der Anfang.
Weil das jetzt alles so fürchterlich steril, abstrakt theoretisch klingt, gibt’s abschließende einen praxisorientierten Tipp, damit DU so richtig ins Tun und Schwitzen kommst. Letzten Sommer setzte ich den hier beschriebenen inneren Prozess des Loslassens auch im Außen um. Nach der KonMari© Methode [Unbezahlte Werbung weil Markennennung] verließen 25 große Müllsäcke nicht nur mein Haus, sondern auch meinen feinstofflichen Körper und mein Leben. Auch heute trenne ich mich leidenschaftlich gern von Dingen, zu denen ich keinen Bezug habe. Die freudig sprühende Japanerin Marie Kondo empfiehlt weniger, radikal zu entrümpeln und sich unüberlegt in ein hyper-minimalistisch, asketisches Dasein zu stürzen. No way! Viel mehr gefällt mir ihr spiritueller Zugang zu diesem Thema.
In stiller Einkehr nimmt sie im Raum ihrer jeweiligen KlientInnen hockend wertschätzend Kontakt mit dem Heim auf, bedankt sich für die Informationen und die Kooperation während des Aufräumprozesses. Die zentrale Frage im Zuge des strukturierten Loslassens lautet: „Macht mich dieser Gegenstand glücklich?“ Ich konnte mich nicht länger belügen. Bei jedem zweiten Gegenstand spürte ich null Resonanz oder Freude. Weg damit! Sie unterteilt in maximal 5 Kategorien. All deine Besitztümer sind in wenige Kategorien einzuordnen. Das hilft schon mal gedanklich, die Fülle an Zeug zu erfassen.
Auch die Anweisung sämtliche (!!) Textilien deines Haushaltes auf einen großen Haufen zu werfen, zeigte deutlich spürbare, nahezu therapeutisch-heilsame Wirkung! Unfassbar. Was das mit mir gemacht hat, siehst du in diesem Video:
Wie erwähnt, konnte ich die meisten Gegenstände up- und recyceln. Ich bin kein Fan von wahllos wegwerfen. Es ist schön sich bewusst zu machen, was wirklich Freude macht. So gehe ich nun bewusster durch meine vier Wände, betrachte sie immer wieder wie beim aufregenden sightseeing einer neuen Stadt in fernen Ländern. Loslassen macht auch meine übrigen Anteile immer sichtbarer und klarer. Es fühlt sich gar nicht mehr nach sterben oder nach Verlust an. Im Gegenteil! Loslassen kann helfen in Fülle zu leben. Es genügt ein kleines Kartendeck aus drei oder vier brillanten Eigenschaften und Talenten zu haben, um dein Glück ins Leben zu bringen!
Ich hab‘ das Chaos selbstverständlich in Bildern dokumentiert 🙂
-
That’s it: -
Alles, was mir noch an Kleidung bleibt!
…und ich bin sehr glücklich! Sideinfo: Der Sekt links unten ist für den Augenblick, wenn mein erster Roman publiziert wird (***SAVE THE DATE: 08.02.2020***LEGENDARYYYY). 🙂
Für alle, die gern mehr über Marie Kondo erfahren möchten, auf Netflix gibt es eine eigene Serie. Worth wachting! Außerdem platziere ich noch ein paar weiterführende Links [Unbezahlte Werbung weil Markennennung]:
https://www.youtube.com/channel/UCNaPKFA1niUFRgzkVqqhJVg
https://konmari.com/
#ladycupcake #ladycupcake_blog #author #writer #blogger #blogger_at #austrianblogger #vintage #loslassen #letgo #aufraeumen #konmari #mariekondo #wertschaetzung #frieden #bewusstsein #gratitude #dankbarkeit #awareness #neuroplasticity #upcycling #recycling #clean #tidy #machplatz #machschluss